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Periimplantitis bedeutet Implantatentzündung.

Die Ursachen für eine Implantatentzündung sind vielfältig, meistens ist es eine Kombination von vielen verschiedenen Faktoren, die zu einer Infektion der Implantatoberfläche führen. Zu den häufigsten Ursachen gehören schlechte Mundhygiene, Rauchen, falsche Position des Implantates, eine Implantation in ein zuvor erkranktes Gebiss (z.B. eine Implantation bei bestehender Parodontitis), eine unsaubere Implantation und eine zu hohe Belastung des Implantates selbst. Es gibt noch zahlreiche andere Ursachen, wie z.b. eine sogenannte Inaktivitätsatrophie – Knochen muss adäquat belastet werden, denn sonst bildet er sich zurück, werden Zähne miteinander verblockt und nicht einzeln gestalten, dann kann der Knochen in bestimmten Fällen zu wenig belastet werden – die Folge ist dann ein Knochenabbau. Ein weiterer Faktor kann sein, wenn das Abutment nicht optimal auf dem Implantat sitzt, dass führt zur Bakterienbesiedelung. Andere Faktoren, die zur Periimplantitis führen können sind z.B. verletzen der biologischen Breite.

Kommt es aber zu einer bakteriellen Besiedelung der Titanoberfläche, dann kann man aufgrund der vielen Nischen und Schlupfwinkel das Implantat nicht mehr von den Bakterien säubern. Die Bakterien verursachen eine Entzündungsreaktion, durch die Entzündung rund ums Implantatbett beginnt der Knochen zu schwinden und somit liegt mit der Zeit noch mehr vom Implantat frei. Irgendwann ist das Implantat dann aufgrund Stabilitätsverlust verloren. Im Röntgen sehen Sie wie der Knochen rund ums Implantat deutlich verschwunden ist, die roten Linien zeigen, wo sich der Knochen nun befindet und die grünen Linien zeigen wo der Knochen einmal war. Häufig werden verschiedene molekularbiologische Test (z.B. Bakterientests) dem Patienten angeboten, doch kosten diese Tests nur viel Geld und haben keinen wirklichen Nutzen – wieso nicht? Nun erstens sind die Bakterien sowieso immer dieselben die zu einer Infektion führen, zudem ist eine 100% Reinigung der Implantatoberfläche sowieso nicht möglich – es existiert also keine gute Therapieoption, selbst wenn man Ihnen das Antibiotikum direkt in die Vene oder in die Tasche selbst injiziert, die Bakterien bleiben in den Nischen und entkommen so der chemischen Keule und dem Immunsystem.

Zwar kann mittels Laser, Munddusche und diversen Chemikalien die Infektion verlangsamt, aber eben nicht geheilt werden. Wie sehr man die Infektion verlangsamen kann hängt wiederum von verschiedenen Faktoren ab. Ob also eine Implantatentfernung oder aber eine Periimplantitis Therapie erfolgen sollte ist vom Fall abhängig. Wichtig ist, dass Sie verstehen, dass eine Periimplantitis nichts mit einer Unverträglichkeit zu tun hat. Häufig ist es besser ein infiziertes Implantat frühzeitig zu entfernen, denn man verhindert dadurch weiteren Knochenabbau. Nach erfolgter Abheilung kann dann wiederum ein neues Implantat gesetzt werden, wenn dann auch noch die für die Periimplantitis auslösenden Faktoren beseitigt sind, steht dem Implantaterfolg nichts im Wege.

Um die Gefahr einer Periimplantitis zu reduzieren, sollten nur Patienten mit einer gesunden Mundbiologie implantiert werden. Es darf also keine Karies, undichte Füllungen und/oder auch keine Parodontitis bestehen. Diese Vorarbeiten sind extrem wichtig, leider sind diese Vorarbeiten nicht so lukrativ wie die Implantation selbst, deshalb wurden und werden häufig Patienten mit Implantaten versorgt, obwohl Sie dafür gar nicht geeignet sind. Kommt es dann zu einem Implantatverlust, dann bekommt der Patient häufig den Satz: „Sie vertragen halt kein Titan“ zu hören, was nicht der Wahrheit entspricht, denn eine Titanunverträglichkeit existiert nicht.