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Kiefergelenksschmerzen können akut oder chronisch vorkommen.

Die häufigste Ursache für akute und zeitlich begrenzte Kiefergelenksschmerzen sind akute Kiefergelenksentzündungen aufgrund zu langer Mundöffnung z.B. beim Zahnarztbesuch. Die Folge ist ein Kiefergelenkserguss, bei einem Gelenkserguss sammelt sich im Gelenkinneren Flüssigkeit oder Blut an. Tags nach dem Zahnarztbesuch haben Sie das Gefühl, dass die Zähne nicht richtig aufeinander passen und/oder Sie haben Schmerzen bei der Mundöffnung.
Generell helfen kühlende Eiswickel und Schonung des Gelenkes für einige Tage – also keine Kaugummis, keine kauintensiven Speisen und vorsichtige Mundöffnungsübungen.
Immer wieder kehrende Schmerzen ohne auslösende Ursache können Hinweis auf degenerative Veränderungen im Kiefergelenk sein, .z.B. im Zuge von Kiefergelenksarthrosen aufgrund fehlender Seitzahnabstützung.
Fehlen auf der Seite die Mahlzähne, dann werden Kaukräfte nicht auf die Zähne und somit den Knochen der Kiefer übertragen, sondern die Kaumuskulatur drückt das Unterkiefergelenkköpfchen in die Gelenkpfanne, das Kiefergelenk wird in diesem Fall sehr stark beansprucht. Auf diese Überbeanspruchung reagiert jeder Mensch anders, bei vielen kommt es über die Jahre zu einem Gelenkumbau und Gelenkdegeneration.
Aber auch Mittelohrerkrankungen und gewisse Knochenerkrankungen können Kiefergelenksschmerzen verursachen, die häufigsten Fehldiagnosen bei Kiefergelenksschmerzen sind atypischer Gesichtsschmerz und die Trigeminusneuralgie.
Durch bildgebende-, klinische Diagnostik und genaue Befragung des Schmerzcharakters lässt sich die Diagnose „Kiefergelenksschmerz“ klar von anderen Schmerzursachen im Schädelbereich abgrenzen.
Die Therapie richtet sich nach der Ursache – ist die Ursache z.B. eine abgesenkte Bisshöhe im Seitzahnbereich, dann wird die Bisshöhe z.B. zuerst durch eine Okklusionsschiene und dann durch passenden  Zahnersatz wieder hergestellt. Dadurch werden Kaukräfte von der Kaumuskulatur nicht auf das Kiefergelenk, sondern auf die Seitzähne und somit wieder auf den Kieferknochen übertragen.
Prinzipiell sollten immer zuerst reversibel günstige Maßnahmen bei der Therapie von Kiefergelenksschmerzen zum Einsatz kommen, da Schmerzen im Gesichtsbereich häufig mulitkausal – sprich viele Ursachen haben können. Der Patient trägt die Okklusionsschiene vor allem in der Nacht, führt dies zum Erfolg – also zu einer Schmerzlinderung, dann erst sollte die definitive Rekonstruktion des Bisses erfolgen, z.B. werden dann neue Kronen hergestellt und/oder eine Implantation vorgenommen. Mehr dazu im Video Kiefergelenkschmerzen.

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