Der Jodoformstreifen ist ein Textilfließ welches in Jodoformpulver getränkt ist.
In der Zahnheilkunde wird der Jodoformstreifen als Drain und/oder als Wundauflage verwendet. Sie sehen einen Patienten mit einem Abszess aufgrund eines parodontalem Problems. Eine Inneninzision wurde in der aktuen Phase durchgeführt – Inzision.
Damit Eiter einige Zeit abfließen kann, wird ein Jodoformstreifen gelegt – ansonsten würde die Wunde sofort wieder zukleben und Eiter könnte nicht mehr abfließen, ein Wiederauftreten der akuten Beschwerden wäre dann die Folge. Der Jodoformstreifen hat zudem bakterizide Wirkung, d.h. er hemmt die Vermehrung von Bakterien, nach abklingen der akuten Beschwerden muss die Ursache aber ebenfalls behandelt werden – in unserem Fall sollte eine Parotherapie erfolgen.
Mit Jodoformstreifen kann also auch gleichzeitig eine Wunde am zuheilen gehindert werden. Deshalb werden häufig bei Weisheitszahnoperation Jodoformstreifen gelegt, dadurch kann das Blut gut abfließen, es kann sich kein Hämatom (Bluterguss) bilden. Blutergüsse können zu Bindegewebe umorganisiert werden, eine Beule wäre die Folge, im Gesicht wäre dies nicht vorteilhaft. In der Regel werden Jodoformstreifen nach 1 bis 2 Tagen entfernt.
Häufig kann es nach der Entfernung des Streifens zu einer leichten Nachblutung kommen, das braucht Sie aber nicht zu beunruhigen, der komische Geschmack verschwindet ebenfalls nach der Entfernung mit der Zeit. Nach gewöhnlichen Zahnextraktionen sollte kein Jodoformstreifen gelegt werden, denn bei der Entfernung des Jodoformstreifens wird häufig das Blutkoagel, welches sich im Zahnfach gebildet hat, mit entfernt – die Wunde muss dann neuerlich angefrischt werden, denn das Blutkoagel ist in diesem Fall ein wichtiger Wundverband für den Knochen. Vorsicht ist auch geboten bei Patienten mit Jodallergie und Schilddrüsenfunktionsstörungen, da sollte kein Jodoformstreifen eingesetzt werden!