Darunter versteht man eine Operation der Kieferhöhle vom Mundvorhof.
Normalerweise wird die Kieferhöhle heutzutage über die Nase und nicht über den Mund operativ saniert. In bestimmten Situationen bietet sich der Zugang über den Mund, genauer gesagt über den Mundvorhof an, z.B. bei Tumoren, Zahnherden, bei Unterbindung der A. Maxillaris, krankhafte Prozesse die hinter dem Kiefer stattfinden (sogenannte retromaxilläre Prozesse) und bei Komplikationen beim nasalen Zugang.
Die Operation kann üner einen Knochendeckel, oder via eines Endoskops erfolgen. Das Endoskop wird dabei über die Nase eingeführt, das Arbeitsinstrument über den Mundvorhof. Nun wird mit dem Instrument welches über die Mundöffnung in die Kieferhöhle ragt, veränderte Schleimhaut abgetragen, zudem wird die Öffnung der Kieferhöhle zur Nase hin vergrößert, damit eine besser Belüftung der Kieferhöhle stattfindet, denn dies fördert zusätzlich die Heilung der Kieferhöhle.
Bei der Knochendeckel Methode (Methode nach Lindorf) wird ein Knochendeckel angelegt. Dieser Knochendeckel wird dann wieder mit resorbierbaren Nähten befestigt, man verhindert so eine narbige Schrumpfung der Kieferhöhle postoperativ.
Diese narbige Schrumpfung ist der Grund, wieso die Operation nur mehr selten und bei strenger Indikation durchgeführt wird. Durch die narbige Rückbildung der Kieferhöhle kommt es zum Narbenzug am Nervus infraorbitalis, dass kann schwer therapierbare Schmerzen beim Patienten auslösen. Aus diesem Grund versucht man heute so viel wie möglich Schleimhaut und Knochen in der Kieferhöhle zu belassen.
Alternativen zu der geplanten Operation hängen von der jeweiligen Indikation ab und sollten individuell mit dem Behandler besprochen werden.
Die Risiken der Operation sind bei einem erfahrenen Operateur vernachlässigbar klein, trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann eventuell weitere Maßnahmen erforderlich machen. Bei jeder weiteren erforderlichen Maßnahme kann es wiederum zum Auftreten von Komplikationen kommen, die dann im Verlauf lebensbedrohlich sein können. Hier werden nur die speziellen Komplikationen der operativen Kieferhöhlenausräumung besprochen, diese wären z.B.:
- Schmerzen aufgrund Narbenzug
- Knochenentzündung (Osteomyelitis)
- Verletzung umgebender Strukturen wie Auge, Nase, Hirn, Nerven, Blutgefäße, Zahnwurzeln mit den jeweiligen Folgen
- Wundinfektionen
- Gefühlsstörungen in der Wange, Lippe, Zähnen
Zum Glück sind solche Komplikationen aufgrund der positiven Entwicklungen in der Medizin und bei genauer Planung der letzten Jahrzehnte, sehr selten geworden.