Hallo, Herr Dr. Belsky,
vorigen Herbst bekam ich Schmerzen im Wurzelbereich des Schneidezahn 11. (Jaja, ich mußte ein bißchen Spezialeinmaleins lernen, weil an mir viel rumgepfuscht worden ist.) Schneidezahn 11 war mit seinem Bruder 21 verblockt, weil die Stümpfe nur noch winzig klein sind. (Auch so eine Geschichte, aber ein andermal.) Weil die 22 seit einer Totalsanierung zu weit in den Rachenraum stehen (Vorkontakt mit UK), bat ich, auch diese Krone neu zu fertigen, alle drei Kronen zu verblocken und entsprechen zu plazieren, damit es keinen Vorkontakt mit dem UK gibt. Ich hatte zuvor einen leichten Zwangsbiß, den man nun hätte beseitigen können.
Der Schneidezahn 11 wurde wurzelbehandelt, die winzige Krone zerbröselte regelrecht. Der Zahnarzt “baute” den Zahn auf mittels Glasfaserstift und so weiter. Darüber kam dann eine provisorische Krone. Die Schmerzen im Zahn dauerten fort. Wundsekret sickerte ständig aus dem Zahnhals. Es schmeckte wie Katzen******* – zumindest stelle ich mir vor, daß Katzen******* in homöopathischen Dosen so schmeckt.
14 Tage später Einprobe der Endarbeit. Die Schmerzen seien unbedenklich, die Behandlung sei ja noch nicht zu Ende. Erst mal Probetragen. Doch die drei neuen Schneidezahnkronen waren ästhetisch und funktionell unbrauchbar: Kunstgebißlook a la Oma, alles schön gleichmäßig eingeebnet, obwohl ich um dieselbe Form und Größe bat wie vorher – die Schneidezähne waren deutlich länger, waren mehr lippenwärts gerückt, man hat sie gut gesehen und es war hübsch. Außerdem starker Vorkontakt mit Unterkieferzähnen, gerade das, was NICHT gewünscht war. Also wieder raus mit der Arbeit, und dabei brach der aufgebaute 11 erneut ab, samt Stift. Der Zahnarzt setzte wieder die Kunststoffkronen über das Kunstwerk, die trug ich dann fast drei Wochen, zuletzt fielen sie raus, weil ja bei der 11 überhaupt nichts vorhanden war, und die Stümpfe der beiden anderen Zähne auch recht winzig sind.
Während der ganzen Zeit über hatte ich Schmerzen in der 11, samt “Katzen*******geschmack”. Unter der Nase solche Schmerzen, daß ich mich nicht ordentlich schneuzen konnte.
Das sagte ich wieder, als die korrigierte Endarbeit probiert wurde. Der Zahnarzt machte noch eine Wurzelbehandlung, neuer Stift, neuer Aufbau. Dann Kronen rein. Weil Weihnachten vor der Tür stand, überredete er mich, die Kronen fest einzugliedern. Leider habe ich dem zugestimmt, denn betäubt von Spritzen etc. fühlst du sowieso nicht, ob eine Arbeit paßt oder nicht. Und wie sollte ich da auch noch so schnell die Ästhetik begreifen, man ist einfach benebelt, wenn man da im Stuhl herumliegt mit tausend Fingern im Mund. Weil der Vorkontakt wieder beträchtlich war, schliff der Zahnarzt innen von der neuen Arbeit eine Menge fort, wobei die Verblockung brach, und die 11 allein auf dem Glasbein stand. Das wußte ich zu diesem Zeitpunkt aber noch nicht, merkte aber zu Hause, daß ich nicht abbeißen konnte ohne das Gefühl, daß mir gleich der Schneidezahn im Brot steckenbleibt.
Über Weihnachten wurden die Schmerzen größer. Der Vorkontakt war sehr unangenehm. Als die Praxis Mitte Januar wieder offen hatte, bin ich hin und habe reklamiert. Da hat der gute Mann auch noch die unteren Schneidezähne beschliffen, und zwar tangential, so daß der Biß tiefer wurde – noch tiefer, als er ohnehin schon ist! Die neuen Vorkontakte an den den UK-Backenzähnen 44 un 34 schliff er ebenfalls erbarmungslos ab, so daß keine Höker übrigblieben und es mir heut die Prothese beim Kauen herauszieht, weil der Nahrungsbrei haften bleibt. Zu den Schmerzen meinte er, da müsse ich jetzt zum Kieferspezialisten, auf dem Röntgenbild sei nichts zu sehen, also könne da auch nichts sein. Ich hätte außerdem ein HWS-Trauma erlitten, sei eine CMD-Patientin, und allein dadurch seien die Schwierigkeiten entstanden (tatsächlich war ich in der Zeit der Behandlung beim Laufen hingefallen).
Ich mache es kurz: vorgestern ging ich wegen der starken Schmerzen im Wurzelbereich der 11 in die Ambulanz der Zahnchirurgischen Landesklinik. Dort hat man Schwellung und Rötung festgestellt (was der Zahnarzt nicht sehen wollte) und einen Schnitt über der Wurzel angebracht, so daß das Wundsekret ablaufen kann. Das war eine Notmaßnahme. Die weiteren Schritte kann ich erst nächste Woche vornehmen: die Wurzel entfernen und ein Implantat setzen lassen.
Was mich jetzt interessiert, ist: die ganze Überkronungsarbeit ist ja zum Teufel, ich muß auch die anderen Kronen runterreißen lassen, erstens weil die 11 verblockt werden muß, zweitens wegen der Vorkontakte. Dennoch frage ich:
Form und Länge der Zähne wurden vom Zahnlabor eigenmächtig geändert: gekürzt und weiter nach innen gerückt (Gummy-Smile). Selbst wenn die Sache mit der Zahnwurzelentzündung nicht wäre: muß ich mir das bieten lassen? Ich hatte mir keinerlei Änderung gewünscht und dies auch gesagt! Die einzige Änderung sollte das leichte Herausrücken der 22 aus dem Zahnbogen sein. Herausgekommen ist das umgekehrte, und aussehen tu ich um 10 Jahre älter, weil man beim Lächeln kaum noch Zähne sieht.
Ich bin, wie man sich vorstellen kann, stinksauer.
Gesundheit und Schönheit ruiniert. Ein bißchen viel auf einmal.
Bin gespannt auf die Antwort. (Text ist leider ein bißchen lang geworden.)
Sehr liebe Zahnwurzel!
“Sie hatten, oder haben eine Gingivitis / Parodontitis.”
Stellen Sie bitte ein OPTG rein, dann kann ich mir das ansehen und mir besser ein Bild machen … auf den Fotos wirkt das fehlen der Papillen wie ein Zahnfleisch- / Zahnhalteapparat Problem. Es könnte natürlich auch an den Kronen liegen … spricht das die interdentalen Kronenzwischenräume nicht eingehalten wurden.
NICHTS von beidem! Der Zahnbogen ist zu flach, die Zahnkronen sind in den Rachenraum gerückt, da bleibt eine solche Pudding-Optik nicht aus. DAS WAR EBEN VORHER NICHT SO !!!
Ihr Oberkiefer ist so breit wie vorher, den sonst würden Ihre Zähne nicht aufeinander passen, zudem wird die Kieferbreite ja auch durch den Knochen und der Position der Zähne festgelegt – das kann man nicht ändern … die Breite hat sich vermutlich auch nicht viel geändert, Ihnen kommt das so vor, weil die Eckzähne so prominent sind – dadurch verschwindet mehr die Seitbezahnung und Ihr Mund wirkt kleiner. Die Seitzähne werden weniger “beleuchtet” vom Licht vorne, sie liegen nun im schwarzen dunklen Dreieck der Mundwinkel – das macht den Oberkiefer kleiner, Sie älter usw. Die Eckzähne sind also zu massiv, zudem zu weiß und nicht lebhaft … was meine ich mit lebhaft? Der Eckzahn ist z.B. immer der Gelbste … umso älter man wird, umso mehr geht der Schmelz derZähne verloren, das gelbe Dentin schimmert mehr durch – die Zähne werden gelber … mit 62 hat man nicht so ein weiß … das meine ich mit leblos …
Ich ernähre mich gesund und habe nie Zahnfleischprobleme gehabt.
Hat damit nix zu tun …
Außerdem wollte ich auch auf den verkrümmten Zahnbogen im Oberkiefer hinweisen, der ist ja wohl deutlich zu erkennen – links (im Foto rechts) zu flach, Unterkieferzähne ohne genügend Raum, und abgefeilt. Einfach nur häßlich. Aber wenn’s nur das Ästhetische wäre … die unpassende Mechanik ist viel schlimmer.
Der Biß und die Randdichtheit müssen passen und bei einem bestimmten Preis die Ästhetik auch!
Und außerdemaußerdem: ich habe immer ziemlich viel für die Kronen bezahlt – keine Billig-Kassen-Produkte, wie Sie vielleicht annehmen.
So war das nicht gemeint, zu den Kassen komme ich weiter unten … wie war es also gemeint?
Von einer Krone um 500€ bekommt der Techniker einen Anteil, dann muss man die Ordizeit (ca. 1 Stunde Arbeit für die Krone) abziehen – Ordizeit beinhaltet Angestellte, Material, Strom, Vericherungen, Miete, usw.
Dann zahlt man Ärztekammer, Wohlfahrtsfond, Steuer und am Ende bleibt da nicht viel von der Krone pro Stunde Arbeit.
Über die Sinnhaftigkeit und die Geldaufteilung der einzelnen Institutionen kann man nun streiten, aber im Grunde bin ich echt froh das wir sie haben, denn die Mehrzahl der Menschen auf dieser Kugel stirbt an banalen Dingen, wie z.B. ein retiniert entzündeter Weisheitszahn …
Vergessen Sie bitte nicht, dass die Kassen wir sind und es gibt sicher viel zu verbessern, aber es liegt an uns allen, was Positives beizutragen – wir tun´s 🙂
Wurzelbehandlung Kassenleistung – YouTubeBei einer Krone um z.B. 900€ kann mehr Aufwand betrieben werden, vorausgesetzt es stimmt das Konzept – wie meine ich das mit dem Konzept?
Bei Ästhetik müssen alle Bereiche der Zahnheilkunde gut zusammen spielen – also KFO, Paro, Prothetik, Endo, Ästhetik, Chirurgie usw.
In jedem Gebiet der Zahnheilkunde kann man großen Aufwand betreiben und so die Ergebnisse verbessern. In einer großen Ordination, wo mehrere Fachleute arbeiten, bekommt man eben bessere Ergebnisse …
Ich kann eine gute Grundversorgung, z.B. bei Wurzelbehandlungen … da kann ich sicher den Kassenstandard … und der ist gut im Weltvergleich … aber unsere Endodontologen Ioana und speziell Mario bekommen eben eine noch viel bessere WB hin in kürzerer Zeit, weil sie spezielle Instrument haben und natürlich mehr Routine.
Leider erhöht das auch den Materialverbrauch, auch die Ausbildung muss bezahlt werden und das verursacht dann Kosten 🙁 aber das Ergebnis wird eben besser – ein gutes Konzept gewährleistet den Ablauf der Fachgebiete
Ästhetik hat also was mit dem Aufwand zu tun, das verursacht Kosten, nicht das Material der Krone … in einer teuren Krone sind auch Misserfolge und deren Korrekturen eingeplant. Auch das zahlt man mit bei einer teuren Krone …
So entstehen Preise bei der Krone, bei 500€ ist einfach nicht viel Spielraum – da wird dann eben bei der Ästhetik gespart … so ist das gemeint …
Zu den Kassen … diese können nicht so einen Aufwand betreiben, aber das ist ja auch nicht Ihre Aufgabe. Die Kassen müssen eine gute Grundversorgung bieten und in vielen Gebieten der Medizin bieten wir spitzen Standard für Jeden!
Wir sollten alle froh sein, dass wir uns via Medien wie das Web informieren können und so zu Spitzenmedizin kommen dürfen … nun zum Praktischem 🙂
Suchen Sie sich in Salzburg 2-3 Großraumordinationen und holen Sie sich Meinungen und Therapiepläne ein … fragen Sie ruhig wie häufig was gemacht wird, den mehr WDH bedeutet auch mehr Routine – eh kloa 🙂 und dann eben loslegen und nebenbei das mit Ihrem Behandler klären, was schief lief …
Alles Gute!