Lieber Herr DDr. Belsky,
Ihre Seite, die Infos und Ihr Forum sind großartig!
Da ich im Moment mit einem Zahnproblem konfrontiert und daher auch über die Internet-Recherche auf Sie gestossen bin, würde ich Sie um Ihre geschätzte Meinung zu folgender Situation bitten:
Seit Monaten habe ich Probleme mit den beiden letzten Zähnen unten links (Weisheitszahn zählt nicht dazu, ist noch unter dem Zahnfleisch). Beide Zähne wurden aufgebohrt und mit Kunststoff gefüllt. Für mich unverständlicherweise gemeinsam mit dem Füllmaterial verbunden, statt jeden Zahn extra mit einer Manschette (heisst das Matritze?) zu umschließen und dann seperat jeden Zahn einzeln zu füllen. Jedenfalls hielt diese längliche Plombe nicht wirklich lange und musste entfernt werden. Also neu gebohrt und diesmal extra gefüllt. Das war im Juni.
Vergangene Woche bekam ich starke Schmerzen die anfänglich noch mit Voltaren 50mg erträglich waren, aber schlussendlich immer stärker wurden und bis in den Kiefer ausstrahlten.
Nun hat mein Zahnarzt geröngt und gesagt, dass der 6er Zahn eine Wurzelbehandlung braucht. Wahrscheinlich hat also der Nerv einmal etwas abbekommen und diese Maßnahme ist nun nötig. Bei meiner Recherche stosse ich aber auf unzählige, verschiedene Meinungen und Möglichkeiten der Behandlung.
Mein ZA hat den Zahn (vorher Spritze) aufgebohrt und ein: ZITAT “Gift” reingegeben, dies nun provisorisch verschlossen und in 18 Tagen wird das nochmal geöffnet, fertig gemacht und gefüllt.
Soweit so gut.
Wird mir der Nerv also erst beim nächsten Termin gezogen, wenn er durchs Gift abgetötet wurde? Warum verwendet mein ZA keinen Kofferdam? Nur weil es die Kasse (SVA gew. Wirtschaft) nicht bezahlt? Auch musste ich bei einer schon sehr lange zurückliegenden Wurzelbehandlung keine Spülungen machen. Soweit ich mich erinnere, wurde damals beim zweiten Termin der Nerv gezogen, gefüllt, verschlossen – Fertig.
Irgendwie bin ich nach dem Durchlesen Ihrer Seite nun doch in Panik, was den Kofferdam und die Spülungen angeht. Es ist ja praktisch kaum möglich, ohne dieses Werkzeug den Kanal keimfrei zu halten.
Hand aufs Herz, wie “dramatisch” ist es wirklich? Oder kann ich das als Pfusch betrachten? Noch ist die Sache ja nicht erledigt, also wäre ich Ihnen wirklich sehr dankbar, wenn Sie mir Ihre ehrliche Meinung bzw. Erfahrung mitteilen könnten.
Vielen Dank für Ihre Zeit und Ihre Bemühungen und liebe Grüße aus Kärnten,
Andrea
Liebe Andrea!
Vielen Dank für Ihr Lob! Nun zu Ihrem Problem. Vorweg, sollte Ihr ZA die Zähne wirklich mit Kunststoff verblockt haben, dann war diese Therapie falsch – außer Sie haben ein parodontales Problem. Davon gehe ich aber nicht aus, denn meistens werden Zähne so wie Sie es beschreiben verblockt um sich das herum popeln mit der Matrize zu ersparen …
Zudem gehört Kunststoff nicht in den Seitzahnbereich, in Ausnahmen und bei spezieller Technik ja … aber in Ihrem Fall vermutlich nein. Die Zähne sterben durch den Kunststoff (durch die abgegebenen Stoffe) ab – eine Wurzelbehandlung ist dann die Folge.
Der Nerv des 6er hat nicht einmal was abbekommen, sondern vermutlich wurde er durch die Kunststofffüllung geschädigt. Zwar kann man mit Kunststoffen Seitzähne sanieren, aber nur mit Kofferdamm, Unterlage, Sandwichtechnik usw.
Weiteres sind Gifteinlagen obsolet, naja vielleicht nicht in Indien :rolleyes:, aber ich denke Kärnten zählt zu Europa.
Diese Fragen bezüglich Kofferdamm würde ich Ihren ZA stellen, sowie sich das aber anhört, dürfte der Kollege nicht mehr am neuesten Stand sein …
Man soll nicht schlecht über andere Reden, zudem hören ich hier nur Ihre Seite und die sehr Laienhaft, jedoch kann man sich, wenn man aus der Branche ist, Dinge zusammen reimen … so wie sich das also anhört wurde die Arbeit nicht korrekt durchgeführt – gehen Sie zu einem anderen Kollegen(In) und lassen Sie sich beraten.