Lieber Jaroslav,
das Röntgenbild (vom 28.02.2022) ist nicht auf dem aktuellen Stand, da nach der Aufnahme noch der 36 von einem Kieferchirurgen gezogen wurde. Auch wurden die Wurzelreste im OK 27 und UK 36 links entfernt.
Mein Wunsch die fehlenden Zähne durch Implantate ersetzen zu wollen, wurde vom Chirurgen abgelehnt. Er hat sich gegen einen Knochenaufbau im linken Oberkiefer ausgesprochen, wenn überhaupt müsste er Knochen aus dem Beckenkamm entnehmen und das wäre viel zu aufwendig und kompliziert. Er würde mir wie auch der Zahnarzt Teilprothesen oben wie unten empfehlen, die erweitert werden können, falls weiterer Zahnverlust eintreten sollte. Er hat sich wie immer sehr kurzgehalten und mich nach 5 Minuten wieder vor die Tür gesetzt. Irgendwie wirkte der Mann lustlos und war mir überhaupt nicht zugewandt.
Also habe ich mich aufgemacht um noch eine 3. Meinung einzuholen.
Auf Empfehlung bin ich gestern bei einem MKG-Chirurgen gewesen, der sich viel Zeit für mich genommen hat und mir bis ins kleinste Detail alles Wichtige erklärt hat. Er sieht oben links mit dem Knochenaufbau kein Problem, würde nur aufwendiger sein. Die Entnahme von Knochen aus dem Beckenkamm gehört der Vergangenheit an, hat er vor 20 Jahren das letzte Mal gemacht. Er ist immer auf dem neuesten Stand und macht ja nichts anderes. Er würde 7 Implantate setzten und eine Para-Therapie mit in die Planung einbeziehen. Jetzt müssen erst einmal die Wunden und der Knochen oben und unten heilen, Ende April sollte dann ein neues Röntgenbild gemacht und mit der Planung begonnen werden, vorausgesetzt ich würde die Zahnarbeiten von ihm machen lassen wollen.
Ich ging wirklich sehr positiv gelaunt aus der Praxis raus, bin heute aber irgendwie verunsichert und ziemlich durch den Wind über die 2 sehr unterschiedlichen Aussagen, mal abgesehen vom Zahnarzt!
Wie würdest du die Knochensituation insgesamt beurteilen, sind in allen Quadranten Implantate machbar?
Ich würde gerne auf Teilprothesen verzichten!!!
Lieben Dank vorab für Deine Rückmeldung.
Viele Grüße Paul
Lieber Jaroslav,
erst einmal besten Dank für deine Beurteilung. Deckt sich fast komplett mit dem des Kieferchirurgen, nur den 15er möchte er mit ein wenig Knochenaufbau und einem Sofort-Implantat ersetzen. Das würde zwar die Kosten weiter erhöhen, mir wäre es aber wert.
Innerhalb von 4 Monaten wurden im linken Ober- und Unterkiefer 3 Zahnextraktionen vorgenommen und kurz darauf die Wurzelreste entfernt.
Jetzt möchte mir mein Zahnarzt für die Zeit der Knochenheilung 2 Klammerprovisorien „verkaufen“.
Mein Kieferchirurg würde es nicht unbedingt empfehlen. Ich sollte die Wundheilung einfach abwarten und vor, bzw. während der Therapie eben weiterhin weiche Kost zu mir nehmen. Die Laborkosten könnte ich mir sparen. „Die Teile wandern eh nach einigen Tagen in irgendeine Schublade.“ Er äußerte sich übrigens auch kritisch über die vorgenommenen Eingriffe. Der/Die Behandler haben mit wenig Fingerspitzengefühl gearbeitet, daher muss ich mit einer längeren Wundheilung rechnen.
Anfangs nach den ganzen OPs hatte ich ziemliche Probleme mit den Schwellungen sowie mit den Kiefergelenken und konnte nur stark eingeschränkt essen und hatte aufgrund der Dauerschmerzen auch keinen wirklichen Appetit. Jetzt nachdem die Wunden sukzessive heilen, komme ich mit dem Essen immer besser zurecht, trotz der fehlenden Backenzähne. Jetzt frage ich mich: Brauche ich die Provisorien wirklich? Will der Zahnarzt einfach nur Kasse machen?
Jetzt im Moment frage ich mich auch, warum ich dir das hier alles schreibe? Eigentlich weiß ich bereits fast alles und werde wohl auf die Provisorien verzichten und mir vielleicht auch einen neuen Zahnarzt suchen. Vermutlich will ich mit dem Niederschreiben einfach nur meinen Frust abbauen. Wie auch immer….
Liege ich deiner Meinung nach richtig oder würdest du mir trotzdem zu den Provisorien raten?
Viele Grüße, Paul