[COLOR=”Blue”]Ich erlaube mir eine mail von einem Patient ins Web zu stellen, dann dieses Thema für mehrere interesant sein dürfte – er schrieb:[/COLOR]
Sehr geehrter Herr DDr. Belsky!
Zufällig bin ich auf Denta beauté- Zahnmedizingestoßen und muss sagen, dass es mich freut zu sehen, wie sehr sich ein Zahnarzt bemüht Menschen zu helfen, zB die Angst vorm Zahnarzt nehmen usw. Durch ihre Auszeichnung haben sie in wenigen Minuten mein Vertrauen gewonnen.
Der Grund warum ich Ihnen schreibe lautet:
Vor ungefähr vier Jahren, als ich 16 war, hatte ich einen Unfall, der durch einen Kreislaufkollaps verursacht wurde. Ich bin frontal mit dem Mund gegen einen Fließboden gekracht und hab mir dabei einen Schneidezahn ausgeschlagen, der mir im Krankenhaus wieder eingesetzt wurde.
Ich musste seitdem kontinuierlich zum Zahnarzt, um einen (jetzt fällg mir gerade der Name nicht ein > der Test, wo geschaut wird, ob der Zahn noch am Leben ist, indem man einen kalten Stab am Zahn legt) zu machen.
Es war immer dasselbe, die Schneidezähne waren beide tot und die beiden 2er waren noch am leben, aber die Wurzel stark beschädigt, zudem sah ich auch am Röntgenbild, dass meine Eckzähne nicht rauswachsen konnten, da sie eine Fehlstellung hatten.
Dann vor zwei Jahren begann meine kieferorthopädische Behandlung bei Herrn Dr. —– in —-. Ziel war es Platz zu machen für die verwachsenen Eckzähne und sie freizulegen. Bei ihm stellte sich auch heraus, dass ich eine Unterkieferrückstellung habe und diese nur durch eine Unterkiefer-OP korrigiert werden könne. Ich war bereit diese Unterkiefer-OP einzugehen.
Doch vor einem knappen Jahr stellte sich heraus, dass ich die Unterkiefer-OP nicht mehr brauche, weil er einen anderen Weg gefunden hatte, um mein Profilbild auszugleichen, und zwar bemerkte er die vier toten Frontzähne (ich weiß auch nicht, warum mein Zahnarzt nichts davon erzählt hatte) und schlug vor, alle vier Zähne + die zugewachsenen Eckzähne zu entfernen und danach alles durch vier Zahnkronen auszugleichen, also die Eckzähne weglassen und durch die Zahnspange die Lücken zu schließen.
Ich bat meinen Zahnarzt mir einen Kostenvoranschlag zu schicken, doch ich bekam diesen erst zwei Monate nachdem mir die sechs Zähne entfernt worden waren.
Und zwar kosten 2 Implantate + 4 Zahnkronen 5200,00 €.
Ich war geschockt. Von Freunden hörte ich, dass man im Ausland ( Tschechien, Ungarn) den Zahnersatz viel günstiger bekomme. Doch das Problem liegt darin, dass sich mein Zahnarzt und der Kieferorthopäde abgesprochen haben wie und wo die Implantat eingesetzt werden um ein bestmögliches Resultat zu erreichen.
Als ich meinen Kieferorthopäden fragte, ob es nicht besser sei die Zähne, aus Kostengründen, im Ausland zu machen, sagte er nur, dass er einen Ansprechpartner in Österreich bräuche, der auch deutsch spricht.
Welche Alternative bleibt mir noch übrig Kostengünstig davonzukommen?
Zu unserem Bild: ———-
Gibt es eine soziale Ader?
Hochachtungsvoll
[COLOR=”blue”]Meine Antwort:
Lieber sl88!
Vielen Dank für Ihr Lob – vorerst würde ich mir Gedanken machen über das Vorgehen der Kollegen, sollte es sich so zu getragen haben (Kostenvoranschlag erst nach Zahnextraktion), dann ist dies sehr unseriös und ich bedaure das Verhalten der Kollegen. Weiters stört mich die Extraktion der Zähne, wieso, waren die so kaputt, wieso gleich 6?
Ich würde die Behandlung dort abbrechen, den Grund des Abbruches aber dem Kollegen nennen – geben Sie ihm eine Chance zu lernen :rolleyes:.
Weiters, es gibt eindeutige Indikationen wann ein skelettaler Fehlbiss operiert werden muss – wenn also die Kieferknochen in einer “fehlerhaften” Lage zueinander stehen, dann macht das wenig Sinn dies durch eine Implantat getragenen Brücke zu “kompensieren”.
Das Geld an sich schreckt mich nicht so sehr ab, mehr eben das Vorgehen. Ich würde auch nicht nach der Billigsten, sondern nach der Besten Lösung suchen – auch wenn Sie länger sparen sollten. Wir haben in Europa leider Gottes eine Zweiklassen Medizin ….
Normalerweise aber wird die Kiefer Operation ganz von den Kassen übernommen, da der Zahnverlust eine Unfallfolge ist, würde ich einen Brief an die AUVA schicken, eventuell übernehmen die dann auch die prothetische Rehabilitation.
Sollten die anfallenden Kosten für Sie überhaupt nicht tragbar sein (AUVA lehnt ab, doch mehrere Implantate notwendig, ….), dann kommen Sie zu uns, ich werde Sie in ein Projekt unterbringen, da kann ich Ihnen die Behandlung zum selbst Kosten Preis anbieten – vielleicht hilft Ihnen das. Zuerst aber mal ordentlich planen …[/COLOR]
Lieber Chris88!
Vorweg sollten Sie Ihren Papa ein bisschen aufklären. Bei uns kostet ein Implantat 900€ – das Schrauberl kauf ich um knappe 200€ ein … Sie zahlen nicht das Schrauberl, in den 900€ ist Vieles was Sie nicht sehen, so z.B.
[LIST]
[*]Fortbildungen 2/5
[*]Assistentinnen, Angestellte 2/5
[*]Ordination *
[*]Miete *
[*]Sterile Abdeckung *
[*]Einmalabdeckung *
[*]*1/5
[/LIST]
Sie sehen das Teure an dem ganzen sind nicht die Implantate an sich, so geben bei uns Ärzte im Jahr über 10 000€ nur für Fortbildungen aus, da rechne ich jetzt nicht die Reisekosten, den Verdienstentgang usw. Das sind rein Kurse und Co. Nun hat sich der Arzt eine neue Technik angelernt und dann muss das ganze in der Ordi noch etabliert werden -also:
[LIST]
[*]Assistentinnen schulen
[*]neues Instrumentarium
[*]Qualitätsmanagement etablieren
[*]…
[/LIST]
Wir wollen immer alles Billiger, aber den gleichen Standard – wie soll das gehen. Diese Entwicklungen finden Sie nicht nur in der Medizin, jeder geht zu Lidl und Co einkaufen, greift nach dem billigsten Äpfeln usw. und irgendwann kommt dann die große Überraschung das im Apfel plötzlich genveränderte Dinge stecken …
Ich gebe Ihnen ein anderes Beispiel – wie ich so alt war wie Sie jetzt, da wurde die Musikqualität im besser, Bänder, dann Schalplatten, dann kam endlich die CD.
Heute muss es nur noch mehr werden, die Qualität ist Wurst, Schlagwort “MP3”. Hören Sie sich einmal klassische Musik von einer CD und dann auf MP3 an – Sie werden Augen machen …
Wir Konsumenten steuern diese Entwicklungen, klar – eines sollte garantiert sein – wenn teurer, dann sollte die Qualität auch stimmen, ist leider auch nicht immer so, aber das Thema würde jetzt den Rahmen sprengen…
Sie wissen heute, dass es nicht das Schrauberl ist, welches teuer ist, sondern das ganze drum herum, es macht halt einen Unterschied ob ich zur sterilen Abdeckung sterile Einmalartikel verwende und die Instrumente nach dem 5X bohren auch ersetzte, oder aber mit Stofftüchern abdecke und die Instrumente ewig lang verwende …
Mit diesem kleinen Exkurs ist Ihnen aber nicht geholfen, machen Sie sich einen Termin aus, ich schaue mir das ganze mal an, ev. finden wir eine Lösung mit der wir beide Leben können – z.B. ich arbeite an einem zahnmedizinischen Lexikon auf Videobasis. Ich restauriere Ihr Gebiss, dafür dürfen wir drehen – keine Sorge man erkennt Sie nicht, denn es wird nur der Mundausschnitt gefilmt. Sie müssten nur den Mund länger offen halten als sonst und zahlen nur den Selbstkostenteil …
Wir werden schon eine Lösung finden, aber überdenken Sie mal die vorigen Sätze …