Sehr geehrter Herr DDr Belsky!
Meine erwachsene Tochter hatte jahrelang Probleme mit dem Zahnfleisch, es war bereits entzunden und dick geschwollen. Keiner der Krankenkassenzahnärzte unternahm etwas dagegen, außer dem Rat besser Zähne zu putzen.
Erst eine Privatpraxis machte mehrmals hintereinander Prophylaxe und gut wars.
Vor einiger Zeit wurde bei meiner Tochter eine Herzklappeninsuffizenz festgestellt – angeblich wahrscheinlich angeboren. Trotzdem mache ich mir Gedanken, ob nicht damals bei der Prophylaxe Antibiotika angezeigt gewesen wäre.
Was meinen Sie?
Mit bestem Gruß Manfred
PS: Ich finde das Forum sehr gut und lese immer wieder darin. Bei einem gutem Zahnarzt in Behandlung sein zu dürfen, ist wie ein Geschenk!
Sehr lieber Manfred57!
Da man nun einen angeborenen Herzfehler weiß, wird man ab jetzt vorsichtshalber 1 Tag vor und 2 Tag nach Zahnärztlichen Eingriffen AB geben … damals ist das aus Unkenntnis nicht geschehen … zum Glück hat es aber keine Konsequenz gehabt! Worum geht es:
Patienten mit angeborenen oder erworbenen Herzfehlern haben ein deutlich höheres Risiko als Herzgesunde, an einer infektiösen Endokarditis zu erkranken (Infektion des Herzmuskels). Ursächlich hierfür sind abnorme Strömungsbedingungen, die zur Entstehung von Thrombenbildung (Blutpropfen, vergleichbar mit einem Schorf) führen. Durch den Zahn Eingriff kommt es zu einer transienten Bakteriämie (Bakterien aus der Mundhöhle gelangen in die Blutbahn – auch beim Gesunden). Solche Thromben können leicht von diesen Erregern “auf Wanderschaft” besiedelt werden. Dadurch entziehen sie sich dem Immunsystem, den normalerweise werden solche Bakterien nach kurzer Zeit in der Blutbahn vom Immunsystem zerstört …