Hallo Herr Dr Belsky
Momentan bin ich etwas ratlos und verzweifelt. 🙁
Am Mo wurde ein zuvor WB Zahn verschlossen. Ich kann Kauen und Aufbeißen mit minimalen Beschwerden – sei aber noch normal laut ZA.
Drücke ich allerdings beim Nachbarzahn auf Kiefer und Zahnfleisch, merke ich dort eine Druckschmerzempfindlichkeit. Ebenso auch, wenn ich aussen auf den Wangenknochen und Schläfe/Ohr drücke. Schmerz ähnelt einer Nebenhöhlenentzündung.
Es geht ein stetiges Ziehen von den Zähnen aus, aber kein wirklicher Schmerz in dem Sinne.
Ich habe nun Angst, dass sich der WB Zahn neu entzündet oder gar der Nachbarzahn mitbetroffen ist. Hier müsste ich aber doch sicherlich beim Aufbeißen auch Schmerzen haben ?!
So lange der WB Zahn noch offen war, hatte ich fast keine Beschwerden wie jetzt, habe allerdings auch nicht auf der Seite gekaut.
Auch beim Abfüllen und nochmaligem Reinigen verlief alles schmerzfrei, was lt ZA ein gutes Zeichen ist, dass alle Kanäle erwischt wurden und nun sauber sind…. das Kontrollbild sah wohl auch gut aus.
Ähnliche Beschwerden hatte ich auch nachdem der Zahn vor über 3 Wochen neu gefüllt wurde (Karies war unter der Füllung )
Genau eine ähnliche Art von Schmerz, dazu aber noch dicke Lymphknoten am Hals, Schmerzen bei Wärmereiz, Aufbißschmerz – so dass der Arzt gleich auf den Zahn tippte und ihn 5 Tage nach der Erstbehandlung tot gelegt hat.
Ich trage seit einigen Jahren eine Aufbißschiene und habe schon lange immer wieder mal Kieferbeschwerden/Schmerzen.
Der Vollständigkeithalber möchte ich erwähnen, dass ich momentan auch an anderen Regionen des Körper an druckschmerzhaften Stellen und Nervenschmerzen leide, was noch nicht zu 100% abgeklärt ist.
Druckschmerz an den Schultern, Rückseite Arme, Knöchel, Knie-und Wadenaußenseiten, Beckenknochen, Brustbein etc. Neurophatische Schmerzen in Beinen und Armen.
Die Schmerzen begannen im Oktober 2008.
Ich kann leider selbst nun gar nicht mehr sicher sagen, WAS nun wirklich schmerzt, weil es an so vielen Stellen schmerzt – auch im Kiefer/Gesicht
Drücke ich auf der Seite des WB Zahn zB nur leicht oberhalb der Augenhöhle, schmerzt es auch dort, geht sogar bis in die Stirn. Rechte Seite ähnliches Problem.
Auch dort schießen mir manchmal starke Schmerzen in die Zähne, die aber auch schnell wieder verschwinden und dort fand aktuell keine ZA Behandlung statt. Auf der behandelten Seite sind sich momentan allerdings viel stärker.
Bin im Internet schon über die “Fibriomyalgie” gestossen und habe mich mit Betroffenen ausgetauscht, die mE sogar noch viel schlimmere Zahngeschichten durchgemacht haben und ihnen am Ende wirklich sogar gesunde Zähne gezogen wurden, weil ihre entgültige Diagnose viel später gestellt wurde oder nicht alle Symptome vorhanden waren zu der Zeit.
diesen Monat möchte ich nochmal bei einem Rheumatolgen vorstellig werden und habe viel Hoffnung auf Klärung.
Ich würde mich einfach über Hinweise freuen, wie ich selbst in diesem Schmerzwirrwarr noch in etwa ableiten könnte, WAS nun evtl Schmerzen vom Zahn sind und was eher nicht….:confused:
Ich möchte nicht unnötigerweise mehr zum ZA als es sein müsste – geschweige mehr an meinem Gebiss machen lassen, als wirklich nötig.
Ich bin 30 Jahre und habe erst 4 Füllungen und ein Zahn davon ist nun tot.
in der Hoffnung auf Antworten …. und danke im Voraus
Marleen 🙂
Guten Abend Herr Dr Belsky
ja, die Injektion sollte gegen Entzündung sein.
Es wurde Innenseite Gaumen, Zwischenräume und Zahfleischtaschen gespritzt.
Ich habe weiterhin ein Ziehen in Wangenknochen und 6er und 5er WB Zahn, heute Morgen wieder starke Schmerzen im Kiefer. Ich merke eine leichte Besserung zu den Vortagen, Nachts kann ich ohne Beschwerden durchschlafen.
Brennen am Zahnfleisch beim Trinken.
Für mich kommt keine weitere endotologische Behandlung an diesem Zahn in Betracht. Sollte es nicht besser werden oder gar schlimmer, werde ich ihn entfernen lassen. Allein aus dem Bedürfnis heraus keinen entzündeten Zahnherd im Körper tragen zu wollen.
Habe eine Praxis in meiner Nähe gefunden, welche auch die “CMD – Diagnostik” anbietet, was ich für mich und meine Beschwerden sehr interessant finde
Clips habe ich mir angesehen… wirklich erbaulich sieht das für mich ja nicht aus finde ich 🙁 und der Clip einer WSP Resektion hat meinen Entschluss zum Zahn Ziehen noch unterstützt …:shock:
Durch meine andere Schmerzproblematik habe ich momentan für noch längere und ständige Zahnbehandlungen auch nicht mehr wirklich viel Kraft muss ich ehrlich zugeben…
viele Grüße und danke für ihre schnellen Antworten
Marleen
Liebe Marleene!
ja, die Injektion sollte gegen Entzündung sein. Es wurde Innenseite Gaumen, Zwischenräume und Zahfleischtaschen gespritzt.
Ich habe mir erlaubt Ihnen etwas bezüglich Homöopathie zu schreiben …
Homöopathie geht vom Ähnlichkeitsprinzip aus, ähnliches soll durch Ähnliches geheilt werden.
Samuel Hahnemann ist der Begründer der Homöopathie, er war ein guter Beobachter, ihm fiel auf, dass viele Erkrankungen sehr symptomarm ablaufen und der Patient zwar krank ist, es aber nicht merkt. Seiner Lehre nach, merkt es aber nicht nur der Patient, sondern auch das Immunsystem nicht. Nehmen Sie als Beispiel einen Fußpilz hat, der Patient lief im Schwimmbad barfuß herum, er holte sich einen Fußpilz. In der Haut fühlt sich der Pilz sehr wohl, der Patient merkt es in diesem Fall aber nicht.
Hahnemanns Lehren basierte auf einer symptomorientierten Beobachtung, sprich wenn seiner Meinung nach keine Symptome vorhanden waren – z.B. Schmerzen, oder Jucken dann war auch keine Immunantwort vorhanden und der Menschen konnte nach diesen Vorstellungen nicht gesund werden. Er war der Meinung, dass wenn man nun den Reiz verstärken würde mit dem gleichen krankheitsauslösendem Agens, dann würde dass Immunsystem sozusagen aufmerksam werden und die Erkrankung heilen können. In unserem Fall gibt er unserem Schwimmer den gleichen Pilz und hofft, dass der Schwimmer gesund wird. Einige dieser Lehren sind durchaus richtig, nur ist die Realität um einiges komplexer.
Diese Annahmen gab der Behandlung den Namen Homöopathie, von griech. hómoios, bedeutet „das gleiche, gleichartige“ und páthos bedeutet, „das Leid, die Krankheit“. Es wird also ein Leiden, mit der auslösenden Ursache behandelt. Es ist richtig, dass viele Erkrankungen symptomarm ablaufen, sie sehen das an der Grafik, doch das bedeutet nicht, dass unser Immunsystem nicht dagegen ankämpft. Generell spüren Sie langsame Prozesse kaum, nehmen Sie z.B. alte lang bettlägerige Patienten, die liegen häufig so lange an einer Stelle, bis sie sich Wund liegen, Schmerzen bereiten akute Bewegungen.
Die homöopathischen Thesen sind in Vergessenheit geraten. Heute steht Homöopathie als großes Gegenstück zur Schulmedizin und leider wird mit diesem Begriff sehr viel Geld gemacht. So sind viele der Meinung, dass Homöopathie was natürliches Biologisches ist und Schulmedizin die chemische Keule darstellt. Diese Annahmen sind falsch, so ist z.B. Penicillin, ein Antibiotikum ein Produkt aus einem Schimmelpilz. In der Natur findet ein ewiger Kampf statt, so kämpfen Pflanzen genauso mit Keimen, Bakterien und Mikroben wie wir. Im Laufe der Evolution haben viele dieser Pflanzen Stoffe entwickelt, mit denen sie sich effizient gegen Mikroorganismen zu Wehr setzten können, viele dieser Stoffe sind die Grundlagen für heutige Medikament.
Die Medizin machte über Jahre eine enorme Entwicklung durch, immer mehr geht der Trend zu Evidenz basierter Medizin. Seriöse Kliniken stützen ihr Behandlungsregime auf gut fundierte Daten, leider sind das nach wie vor heute die wenigsten, jedoch gewinnt Evidenz basiert Medizin immer mehr an Bedeutung. Die Homöopathie ist in diesem Punkt der Medizin hinten nach, viele Therapien beruhen auf Überlieferungen und persönlichen Beobachtungen. Die Ansprüche, die man an die Medizin hat in puncto Nachvollziehbarkeit des Nutzen der Therapie, hat man plötzlich in der Homöopathie nicht mehr, obwohl häufig mit gleichen Substanzklassen gearbeitet wird.
Es ist also dumm zwischen Schulmedizin, Alternativ Medizin und Homöopathie zu unterscheiden, Medizin ist Medizin und es sollten für alle Therapien und eingesetzten Medikamente die gleichen Normen gelten. Der signifikante Nutzen aller Behandlungen, Medikamente und Therapiebehelfe sollte durch gute Studien belegt sein, leider halten sich viele Universitätskliniken und Pharmafirmen nicht an diese Normen. Das führte sicherlich mit zum schlechten Ruf der „Schulmedizin“ und das Aufkommen von alternativen Behandlungsmethoden – also der Alternativmedizin, wurde dadurch gefördert. Sinnvoll und nützlich ist dies aber nicht, denn auf der Strecke zwischen den Mühlsteinen der teilweise fanatischen Anhänger von Sul- oder Alternativmedizin bleiben im Endeffekt Sie – der Patient.
Das schreibe ich, weil ich nicht verstehe wie ein Homöopathisches Medikament am Zahnfleisch eine Knocheninfektion therapieren soll – wenn es eine ist … :confused:
Ich habe weiterhin ein Ziehen in Wangenknochen und 6er und 5er WB Zahn, heute Morgen wieder starke Schmerzen im Kiefer. Ich merke eine leichte Besserung zu den Vortagen, Nachts kann ich ohne Beschwerden durchschlafen.
Wäre ein Dental-CT eine Option für Sie, man könnte die Qualität der WB untersuchen, schauen ob die Wurzel vielleicht eine Längsfraktur hat und zudem Ihre Kieferhöhle beurteilen …
Hallo Herr Dr Belsky
danke für ihre ausführliche Antwort 🙂
Ich habe mich entschieden morgen eine zweite Meinung einzuholen und werde einen Zahnarzt aufsuchen, der auch “CMD Diagnostik” betreibt.
mir geht es in erster Linie auch darum, dass mein schmerzender Bereich noch einmal Kontrollreröngt und nicht – auf gut Glück – wieder einfach so etwas injeziert wird oder ähnliches.
Dass morgen ein Röntgenbild angefertigt wird, wurde mir bereits schon am Telefon zugesichert. Zumal mir auf der Gegenseite auch immer wieder mein anderer 5er Zahn im OK Probleme bereitet (der wie der inzwischen WB 5 er seit der Kunststoffüllung auch nie richtig Ruhe gibt und das seit nun bald 4 Jahren ).
sollte sich eine Entzündung am Zahn befinden, werde ich darauf bestehen, dass er gezogen wird.
Seit 2 Tagen sind die Schmerzen auch wieder mehr, inzwischen auch beim Kauen.
Ich glaube vom Gefühl her nicht, dass sich dieser WB Zahn noch fängt – schon bei der WB selbst gab es Druckschmerzen am Kiefer und Zahnfleisch, was zusätzlich mit Clindamycin behandelt wurde.
Ich werde berichten, was der morgige Tag ergeben hat
(mit oder ohne Zahn ) 😎
mit freundlichen Grüßen
Marleen
Liebe Marleen!
Nehmen Sie sich noch die Zeit und lesen Sie sich diesen Thread durch … ist über CMD und MAP.
http://www.denta-beaute.at/zahnforum/frage-antwort-ddr-belsky-ber-t-sie-pers-nlich/1262-aufbauschiene-weil-ober-und-unterkiefer-ausgerenkt-ist.html
Hallo Herr Dr Belsky
die Diagnostik beim ZA war sehr gründlich. Er untersuchte sogar Halsmuskeln und HWS, fragte nach Beckenschiefstand, Vorerkrankungen etc.
Für einen ZA wirklich sehr gründliches Vorgehen wie ich finde.
Es kam heraus, dass durchaus ein muskuläres Problem vorliegt, aber keine gravierende Kieferfehlstellung.
Ursache meiner Schmerzen scheint wirklich der 5er WB Zahn und der andere 5er mit Kunstoff zu sein.
DI ist wieder Kontrolle, dem WB Zahn wollte er noch Zeit geben.
Evtl nochmal die Füllung heraus nehmen, dann sehen ob Ruhe reinkommt.
5er lackiert (zog sehr schmerzhaft im Zahn)
Zahnfleisch am 5er WB Zahn nochmal behandelt, leider wieder ohne großen Erfolg. Bei Hitze (Kaffee, Tee, Suppe) werden die Schmerzen um den WB Zahn wirklich stark, ebben wieder ab.
Ich glaube wirklich, dass da eine Entzündung einfach nicht abebben will.
Beim anderen 5er rechnet er sich Chancen durch eine andere Füllung aus, da ich scheinbar Kunststofffüllungen nicht vertrage.
(der erste ZA der diesen Verdacht, den ich selbst ja auch habe – ausgesprochen hat)
Inwieweit dieser 5er geschädigt ist am Nerv, konnte er aber so natürlich auch nicht sagen.
Marleen