hallo,
mir gehts derzeit gar nicht gut 😥 , aber ich bin froh, dass ich hier einen von wirklich wenigen ärzten im internet gefunden habe, der sich mit diesem thema beschäftigt. bisher bin ich bei meinen ärzten bezüglich amalgansanierung, nur auf taube ohren, ablehnung und unverständnis gestossen und bin von daher schon echt verzweifelt, weil bisher keiner meine problem verstanden hat.
da ich studentin bin mach ich mir auch sorgen ob ich mir eine komplette entfernung überhaupt leisten kann, oder gibt es auch günstigere, aber dennoch möglichst effektive alternativen? kann man ungefähr eine preisliche orientierung angeben, oder ist dies nur möglich, bei einem ersttermin?
lg,
ein verzweifelter, schwermetallverseuchter patient 🙄
Liebe Studentin!
Wir verwenden kein Amalgam aus folgenden Gründen:
Volumsänderung der Amalgame im Laufe der Zeit und somit nach einigen Jahren Undichtheit der Füllungen!
Quecksilberabgabe in geringen Mengen, vor allem bei der Verarbeitung!
Diese Punkte sind “schulmedizinisch” anerkannt und auch nicht von den Amalgam Befürwortern wiederlegbar – wieso also nicht bessere Alternativen verwenden?
Bezüglich Ausleitung arbeiten wir mit Kinesiologen zusammen, die Sie ebenfalls auf unserer HP finden (z.B. Bea Friedl, Dr. Veronika Königswieser, Dr. Kropshofer, …)
Die Entfernung von undichten Füllungen übernimmt die Krankenkasse, sofern Sie versichert sind, den Ersatz mit technischen Versorgungen (Gold, Titan und/oder Keramik) normalerweise nicht.
Kunststoffe legen wir nicht in den Seitzahnbereich, es besteht die Möglichkeit von einer Zwischenlösung mit speziellen Zementen, diese Leistung übernimmt in der Regel auch die Krankenkasse. Leider werden auch diese Zemente nach einer Zeit undicht und es muss wieder am Zahn gebohrt werden.
Genauere Aussagen sind nach einer Erstbegutachtung möglich – diese ist kostenlos.
Wir hoffen Ihnen geholfen zu haben und verbleiben MFG
Sehr geehrter Hr. DDr. Belsky!
Da ich ungefähr dasselbe Anliegen habe wie die Thread-Erstellerin, dachte ich mir, dass es besser wäre gleich hier zu posten.
Und zwar bin ich jetzt 21 und ich habe seit meiner frühen Kindheit schon viele Amalgam Plomben. An der Zahl sind es jetzt 9 😥
Erst seit kurzem ist mir das Quecksilber-problem erst richtig bewusst geworden, seit ich im Internet einiges darüber gelesen habe.
Meine Frage wäre ob in meinem Alter schon eine Quecksilberbelastung/vergiftung nachweisbar ist. Bei mir sind öfters die Plomben erneuert worden – und leider hab ich erst jetzt von diesem Kofferdamm erfahren, der bei mir nie angewendet wurde. Und öfters kam es mir auch vor, dass sich Teile der Plomben gelöst haben – Als Kind hatte ich da sicher nicht geschaut dass ich sie nicht verschlucke.
Soweit ich herausgefunden habe gibt es diesen DMPS-Test – wird dieser von normalen Labors in Wien gemacht, bzw haben sie Empfehlungen für Ärzte/Labors? Da es ja anscheinend viele Ärzte gibt, die dieses Problem eher belächeln habe ich Angst, zu so einem zu geraten (Da zB meine Zahnärztin früher auf meine Frage nach anderen Zahnfüllungen nur immer gesagt hat, dass Amalgam am besten für mich ist)
Da es ja leider für mich, da ich auch Studentin bin, auch eine Kostenfrage ist, würde ich gerne vorher wissen ob ich schon sehr quecksilberbelastet bin, da ich am Überlegen bin, die Plomben zu ersetzen (lieber früher als zu spät)
Ich danke herzlichst für Ihre Zeit, Faye
Liebe Frau Faye!
Amalgam bzw. die Belastung durch Amalgam ist ein höchst umstrittenes Thema und Sie werden dazu im Net alle möglichen (teils fanatische) Für und Wieder lesen können. Meiner Meinung nach wird die Amalgamdiskussion falsch geführt.
Werkstoffkundlich gesehen haben die Befürworter von Amalgam die bessere Datenlage. Ihre Studien sind eindeutig besser durchgeführt (da gibt es Literaturangaben, die Studien selbst werden/wurden in Journalen publiziert die einem Review unterliegen, die statistische Auswertungen sind nachvollziehbar, …).
Ich möchte Ihnen bezüglich Statistik ein Beispiel geben:
Anzahl der Todesfälle an Tuberkulose in England – man würde meinen es werden über die Jahre kontinuierlich immer weniger Todesfälle
[URL=”http://www.denta-beaute.at/zahnforum/attachments/frage-antwort-ddr-belsky-beraet-sie-persoenlich/5d1175596193-schwermetallausleitung-statisitk1.jpg”][/URL][IMG]http://www.denta-beaute.at/zahnforum/attachments/frage-antwort-ddr-belsky-beraet-sie-persoenlich/5d1175596193-schwermetallausleitung-statisitk1.jpg[/IMG]
Die gleiche Statistik, hier wurde die y Skala logarithmisch dargestellt – im ersten Bild handelt es sich um eine dezimale Skala
[IMG]http://www.denta-beaute.at/zahnforum/attachments/frage-antwort-ddr-belsky-beraet-sie-persoenlich/6d1175596193-schwermetallausleitung-statistik2.jpg[/IMG]
Quelle: Medizinische Statistik Trampisch/Windeler Springer Verlag
Man erkennt erst bei der zweiten “richtigen” Interpretation, dass um das Jahr 1950 (Antibiotika Verfügbarkeit, Ende 2WK, …) die Sterberate rapid nach unten ging!
Sie sehen an diesem Beispiel, nur eine kleine Veränderung der Darstellung, kann die Interpretation völlig verändern, da wurden gar keine Daten gefälscht oder beschönigt – kommt leider bei Studien auch vor …
Nur weil eine Studie von Herrn Dr. X gemacht wurde, oder diese in der Alltagspresse/im Net abgebildet wird, ist sie noch nicht richtig. Den meisten fehlt das Wissen um Aussagen wie „… dieser Stoff führt zu Zelltod …“ auch kritisch zu hinterfragen, geschweige denn die statistische Auswertung zu prüfen. Umso komplexer eine Studie angelegt wird, umso schwieriger wird es diese zu überprüfen, selbst Gurus auf dem Gebiet tun sich schwer.
Deshalb werden in namhaften Journalen wie Cell [URL=”http://www.cell.com/”]Cell Online[/URL] (z.B. ein molekularbiologisches Journal) Studien bevor sie publiziert werden an Experten verschickt, die sich ebenfalls mit der Studienthematik befassen. Die Studie wird also von mehreren unterschiedlichen Kollegen aus verschiedenen Ländern, die Top auf dem jeweiligen Gebiet sind, zerlegt, erst wenn die Arbeit diesen Schritt besteht wird sie im Journal publiziert – man nennt das Review. Die wenigsten Journal unterliegen aber diesem Kontrollmechanismus, gar nicht kontrolliert wird Boulevardpresse. Jeden Tag werden in Tageszeitungen medizinische Wunder publiziert, die nicht immer Wunder sind, es geht in der Medizin um viel Geld.
Was ich damit sagen will, wenn Sie verständlicherweise nicht die Zeit haben ein Mathematik-, Biologie-, oder sonst ein Experte zu werden – hören Sie mehr auf Ihren Körper! Machen Sie aber auch nicht den Fehler aufgrund eines Missbehagens die Ursache in eine bestimmte Richtung „hinein“ zu interpretieren.
Was ich nämlich verhindern möchte ist, sollten Sie ein Grundleiden haben, dass Sie sich alle Amalgam entfernen lassen, vielleicht noch gegen Kunststoff, Ihre Beschwerden aber bleiben weiterhin, da die Ursache wo anders liegt. Sollten Sie also ein Leiden haben, dann lassen Sie sich einmal durch untersuchen, üblicherweise beginnend beim Hausarzt, eventuell müssen Sie je nach Leiden mehrere Köpfe zu Rate ziehen.
Bezüglich Ihrer Frage – eine Vergiftung muss man nicht nachweisen, die hat man – also man ist krank und fühlt sich sehr schlecht, man weist dann nur den Stoff nach der zur Vergiftung geführt hat – d.h. also keine Symptome, keine Vergiftung. Eine Quecksilber Belastung haben Sie garantiert, egal ob mit oder ohne Amalgam, die hat ein jeder Mensch, denn wir sind tagtäglich Schwermetallen ausgesetzt.
[B]Generell sind wir gegen Amalgam[/B], wir machen auch keine Füllungen aus diesem Werkstoff und entfernen es sehr behutsam (mit Kofferdamm, …), aber [B]aufgrund anderer Standpunkte[/B].
Als Argument gegen die Amalgamgegner könnte man einfach sagen – liebe Leute, die Lebenserwartung steigt ständig, die Leute haben immer mehr Amalgam im Mund – wo liegt das Problem, ist doch ein Widerspruch? Wir argumentieren damit, dass wir sagen: Amalgam wird nach einiger Zeit wieder undicht – wieder muss gebohrt werden, wieder wird etwas vom Zahn entfernt. Zudem gibt Amalgam in geringen Mengen Quecksilber ab (egal nun ob schädlich oder nicht) – wieso den Körper überhaupt belasten, wo es doch viel bessere Alternativen gibt. Diese Argumente können selbst Befürworter nicht widerlegen – wieso also streiten.
Was wir nicht möchten ist mit dieser Thematik Geld schinden und den Leuten Angst machen, wenn Sie keinerlei Symptome haben, die auf eine Schwermetallvergiftung hinweisen sondern nur Angst weil Sie negatives darüber gelesen haben, sollten Sie also auf keinen Fall in Panik verfallen.
Wenn Sie das Bedürfnis haben, Ihre Füllungen auszutauschen sollten Sie dies auch tun – sicherlich eine guter Schritt.
Wir hoffen Ihnen geholfen zu haben.