Alle Mädchen zwischen 12 und 17 Jahren sollen gegen Gebärmutterhalskrebs geimpft werden. Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt nun offiziell die Schutzmaßnahme gegen die Humanen Papilloma-Viren, die den Krebs auslösen, wie das Robert-Koch-Institut am Montag in Berlin mitteilte. Ob die Impfung auch zur Pflichtleistung der gesetzlichen Krankenkassen wird, wird wohl erst in einigen Monaten entschieden. Die meisten großen Krankenkassen übernehmen die Kosten jedoch bereits freiwillig.
Es ist die bislang einzige Impfung gegen Krebs. Sie verringert das Risiko einer Erkrankung, schließt sie aber nicht völlig aus. In Deutschland gibt es jährlich rund 6.500 Fälle von Gebärmutterhalskrebs, 1.660 Frauen starben 2004 daran. Geimpft werden sollte vor dem ersten Geschlechtsverkehr, weil die Papilloma-Viren (HPV) dabei übertragen werden und bei den meisten erwachsenen Frauen nachweisbar sind. Nötig sind drei Impfdosen.
Die offizielle Empfehlung der STIKO ist Voraussetzung dafür, dass Impfungen von den Krankenkassen übernommen werden. Nun muss allerdings noch der Gemeinsame Bundesausschuss prüfen, ob die HPV-Impfung wirklich Pflichtleistung wird, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Dies dürfte einige Monate in Anspruch nehmen. Die Kosten liegen nach Recherchen bei rund 500 Euro.
Die Impfung richtet sich gegen zwei Untertypen des HPV-Krebsvirus, die in rund 80 Prozent der Fälle von Gebärmutterhalskrebs nachgewiesen werden. Darüber hinaus gibt es aber weitere Untertypen. Deshalb wird auch Geimpften künftig empfohlen, trotz allem die Krebsvorsorge wahrzunehmen.
Dass die HPV-Impfung vor Gebärmutterhalskrebs zumindest in vielen Fällen schützt und auch sicher ist, ist nach Darstellung der STIKO unumstritten. Dennoch gibt es noch einige Unbekannte. So ist der Mitteilung zufolge nicht ganz klar, wie lange der Schutz hält. Mindestens fünf Jahre nach der Immunisierung konnte er noch nachgewiesen werden. «Die Frage der Notwendigkeit der Wiederimpfung kann derzeit noch nicht beantwortet werden», heißt es im Epidemiologischen Bulletin des Robert-Koch-Instituts.
Quelle: AP