Guten Tag!
Vorweg möchte ich schreiben: Ich finde es wirklich bemerkenswert, dass Sie sich die Mühe machen, hier in einem Forum auf die Fragen der verschiedensten Menschen einzugehen, obwohl die meisten nicht einmal zu ihren Patienten gehören dürften.
Nun zu meiner Frage, oder besser gesagt Fragen:
Ich habe vor kurzem erst einen Zahn gezogen bekommen, da dieser durch eine Kunststofffüllung so angegriffen worden war, dass eine Rettung nicht mehr möglich war.
Außer bei diesem einen Zahn hatte ich jedoch auch Schmerzen in dem, der genau daneben lag – bei beiden wurde zur gleichen Zeit die Füllung gemacht.
Bis jetzt hatte ich angenommen, dass die Schmerzen des einen Zahns einfach nur auf den anderen ausstrahlten.
Nachdem jedoch der eine schon seit über zwei Wochen extrahiert worden war, und die Schmerzen im anderen immer schlimmer statt besser wurden, bin ich wieder zum Zahnarzt gegangen.
Dieser meinte, dass auch hier die Füllung verantworlich sein könnte – und hat mir den Kunststoff kurzerhand durch Amalgam ausgetauscht.
Ob Amalgam bei richtiger Verarbeitung in der Form einer Füllung gefährlich ist oder nicht, möchte ich nicht beurteilen – ich besitze einfach zu wenig Wissen, um dies objektiv zu tun – jedoch gibt es doch einige Punkte, bei denen ich gerne die Meinung eines Zahnarztes hören würde.
Zum einen: Auch wenn es in der Füllung ungefährlich ist, ist es normal, dass nach dem Legen dieser im ganzen Mund Amalgan-bröckchen sind, welche auch ganz leicht verschluckt werden? Ist dies bedenklich? Ich denke nämlich, dass ich einige davon runtergeschluckt habe… (ein paar Bröckchen sind wohl auch in der noch nicht ganz geschlossenen Wunde des gezogenen Zahnes verschwunden o_O)
Zum anderen: Die neu gelegte Füllung wirkt so, als ob sie den Zahn “hinuntergeflossen” wäre – es ist schon normal, dass sich die Füllung auch an die Hinterseite legt, da diese ebenfalls aufgebohrt wurde.
Jedoch hat sich in der Mitte der Füllung eine “Rinne” gebildet, wo das Weiß des darunterliegenden Zahns wieder sichtbar ist.
Dies erscheint mir seltsam, jedoch ist dies auch erst meine zweite Amalganfüllung (die erste wurde mir vor ca. einer Woche eingesetzt) – und die einzige in dieser Größe, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob dies wirklich außergewöhnlich ist.
Nun hätte ich noch eine Frage an Sie:
Seit mir der Zahn gezogen wurde, bin ich nicht mehr in der Lage, “richtig” zuzubeißen – mein Biss ist immer irgendwie verschoben, ich stoße ständig auf ein Hindernis.
Da ja ansonsten alles gleich wie zuvor ist, muss das an mir liegen… trotzdem ich mich sehr bemühe, wieder den gewohnten Biss zu finden, gelingt es mir nicht, weswegen ich schon sehr starke Schmerzen in den Kiefergelenken verspüre, auch knirsche ich seitdem extrem in der Nacht mit den Zähnen.
Kann man da irgendwas tun? Ich glaube, von selbst wird sich das leider nicht regeln…
Liebe Maria!
Vielen Dank für Ihr Lob, ich rede gern mit Menschen … vermutlich bin ich deswegen Arzt geworden …. 😉
nun zu Ihren Fragen:
Ich habe vor kurzem erst einen Zahn gezogen bekommen, da dieser durch eine Kunststofffüllung so angegriffen worden war, dass eine Rettung nicht mehr möglich war.
Das kommt bei Kompositen recht häufig vor – leider, deswegen keine Composite im Seitzahnbereich (bei tiefen Füllungen)
Außer bei diesem einen Zahn hatte ich jedoch auch Schmerzen in dem, der genau daneben lag – bei beiden wurde zur gleichen Zeit die Füllung gemacht.
Bis jetzt hatte ich angenommen, dass die Schmerzen des einen Zahns einfach nur auf den anderen ausstrahlten. Nachdem jedoch der eine schon seit über zwei Wochen extrahiert worden war, und die Schmerzen im anderen immer schlimmer statt besser wurden, bin ich wieder zum Zahnarzt gegangen.
Dieser meinte, dass auch hier die Füllung verantworlich sein könnte – und hat mir den Kunststoff kurzerhand durch Amalgam ausgetauscht.
Wenn der Zahn durch die [URL=”http://de.wikipedia.org/wiki/Monomer”]Monomere[/URL] (Bestandteil der Kunststofffüllung) geschädigt wurde, dann ist das wechseln der Füllung meistens nutzlos – leider …
Zum einen: Auch wenn es in der Füllung ungefährlich ist, ist es normal, dass nach dem Legen dieser im ganzen Mund Amalgan-bröckchen sind, welche auch ganz leicht verschluckt werden? Ist dies bedenklich? Ich denke nämlich, dass ich einige davon runtergeschluckt habe… (ein paar Bröckchen sind wohl auch in der noch nicht ganz geschlossenen Wunde des gezogenen Zahnes verschwunden)
Das mit schlucken ist an sich egal – kommt unten wieder unverändert raus, schlecht ist dass Teile der Füllung in die Extraktionsalveole gefallen sind … meistens heilen diese Splitter dann ein und manchmal machen diese dann Jahre später Probleme. Zudem kommt es zu einer Schleimhautverfärbung … lange reden kurzer Sinn … ich würde es nicht haben wollen 😕
Zum anderen: Die neu gelegte Füllung wirkt so, als ob sie den Zahn “hinuntergeflossen” wäre – es ist schon normal, dass sich die Füllung auch an die Hinterseite legt, da diese ebenfalls aufgebohrt wurde. Jedoch hat sich in der Mitte der Füllung eine “Rinne” gebildet, wo das Weiß des darunterliegenden Zahns wieder sichtbar ist. Dies erscheint mir seltsam, jedoch ist dies auch erst meine zweite Amalganfüllung (die erste wurde mir vor ca. einer Woche eingesetzt) – und die einzige in dieser Größe, weshalb ich mir nicht sicher bin, ob dies wirklich außergewöhnlich ist.
Bitte nicht böse sein, ich kann mir nun sehr wenig darunter vorstellen, vielleicht ein Foto machen …
Nun hätte ich noch eine Frage an Sie:
Seit mir der Zahn gezogen wurde, bin ich nicht mehr in der Lage, “richtig” zuzubeißen – mein Biss ist immer irgendwie verschoben, ich stoße ständig auf ein Hindernis.
Können Sie das Hindernis eruieren? Normalerweise kann es nach einer Zahnextraktion zu einem akutem Kiefergelenkserguss kommen – vor allem dann, wenn der Mund lange offen war, der Patient hat dann das Gefühl, dass die Zähne nicht mehr zusammen passen ….
Da ja ansonsten alles gleich wie zuvor ist, muss das an mir liegen… trotzdem ich mich sehr bemühe, wieder den gewohnten Biss zu finden, gelingt es mir nicht, weswegen ich schon sehr starke Schmerzen in den Kiefergelenken verspüre, auch knirsche ich seitdem extrem in der Nacht mit den Zähnen.
Kann man da irgendwas tun? Ich glaube, von selbst wird sich das leider nicht regeln…
Nach solch einem Erguss ist die beste Therapie – Schonung, keine Kaugummis, kein Mund weit aufreißen z.B. beim gähnen …
Vielen Dank für Ihre schnelle Antwort!
Ich wünschte, andere Ärzte wären auch so offen und mitteilsam wie sie – in dem Fall hätte ich ja wohl gar nicht erst nach so einem Forum suchen müssen 🙂
Dass das hinunterschlucken der Amalgamteilchen nicht schädlich ist, beruhigt mich sehr… ich hatte mir hier schon ein wenig Sorgen gemacht.
Kann man mit einem Röntgen feststellen, ob Splitter in die Wunde gefallen sind?
Ich bin mir nicht ganz sicher… sie ist schon fast verheilt, es ist nur noch ein ganz schmaler Spalt übrig. Ein paar Bröckchen hatten sich darin verfangen, diese habe ich mit einem Zahnstocher herausgepult :rolleyes:
Ob jedoch weitere, von mir unentdeckt darin “versenkt” wurden, kann ich nicht sagen.
Wenn, sollten diese wohl schnell entfernt werden, bevor sich der Spalt ganz schließt…
Zum Thema Röntgen habe ich auch eine Frage: Ich bin in den letzten vier Monaten 6 mal im Kopfbereich geröngt worden – das kommt mir etwas viel vor.
Kann sich das schädlich auswirken?
Dass Kunststofffüllungen für die Backenzähne nicht geeignet sind, weiß ich leider erst seit kurzem – als sich eben die Wurzel entzündet hat, hat mir das mein Zahnarzt mitgeteilt…
Seltsamerweise habe ich mehrere davon im Seitenzahnbereich, manche schon seit meiner Kindheit, aber nur die neuesten zwei mach(t)en Probleme.
Mein Zahnarzt meinte beim Herausbohren der Füllung zu seiner Assistin etwas in der Art von “dass hier unten zu wenig Füllmaterial verwendet wurde” – genau habe ich es nicht mitbekommen, da ich durch das Bohren “leicht” abgelenkt war – ich bin, was meine Zähne betrifft, extrem wehleidig…
Wegen meines Kiefers:
Schmerzen in den Gelenken hatte ich schon vorher, hervorgerufen durch eine Aufbissschiene, welche ich deshalb nicht tragen kann – auch bei dieser bekam ich, nachdem ich sie eine Nacht lang drin hatte, die Zähne nicht mehr aufeinander.
Außerdem waren die zwei bereits erwähnten Kunststofffüllungen zu hoch, was ebenfalls zu Beschwerden geführt hat.
Seit mir jedoch der Zahn (es war der hinterste Backenzahn, rechts unten) gezogen wurde, stoße ich beim Zusammenbeißen immer auf ein Hindernis – es ist, als ob der Zahn davor plötzlich viel zu hoch geworden wäre und ein Aufbeißen unmöglich macht.
Wenn ich mein Kiefer mit der Hand ein wenig rumdrücke, finde ich eine Position, wo die Zähne aufeinanderpassen, aber diese kann ich nicht halten – sobald ich loslasse, “verrutsche” ich wieder in die falsche Position.
Da das jetzt schon zwei Wochen so geht, tut mir die Gelenke mittlerweile ziemlich weh, auch knackt es immer ganz unschön.
Ich hoffe, ich habe es so gut beschrieben…
Und nun habe ich noch eine letzte Frage an sie (entschuldigen sie bitte, dass ich sie hier so löchere):
Eine der neuen Amalgamfüllungen (ich hatte mir mit der Aubissschiene ein Stückchen Zahn weggesplittert), knackt immer wenn ich daraufbeiße – auch “spüre” ich die Füllung praktisch ständig. Der Zahn tut nicht sehr weh – manchmal hört er ganz auf – aber seltsam finde ich das doch.
Bei der Plombe habe ich mich wohl geirrt… ich habe es heute jemanden gezeigt, der ebenfalls Amalgamfüllungen besitzt, und der meinte, dass es normal ist, dass die Füllung an manchen Stellen ganz hell bis hin zu weiß ist… da habe ich wohl überreagiert, für mich sag es so aus, als ob der Zahn darunter sichtbar sein würde :rolleyes:
So, wieder ein Post mit vielen Fragen an Sie… danke nochmal für Ihre Mühe, mir in meiner Situation zu helfen!
Liebe Maria!
Freut mich sehr, dass Ihnen unser Forum gefällt … zu Ihren Fragen:
Kann man mit einem Röntgen feststellen, ob Splitter in die Wunde gefallen sind?
Ja …
Zum Thema Röntgen habe ich auch eine Frage: Ich bin in den letzten vier Monaten 6 mal im Kopfbereich geröngt worden – das kommt mir etwas viel vor. Kann sich das schädlich auswirken?
Die Strahlenbelastung ist vernachlässigbar klein, es gibt Menschen die müssen mehrere CT Untersuchungen über sich ergehen lassen (mehrere pro Tag …). CT ist eine weit größere Belastung …. Also keine Sorgen machen …
Dass Kunststofffüllungen für die Backenzähne nicht geeignet sind, weiß ich leider erst seit kurzem – als sich eben die Wurzel entzündet hat, hat mir das mein Zahnarzt mitgeteilt… Seltsamerweise habe ich mehrere davon im Seitenzahnbereich, manche schon seit meiner Kindheit, aber nur die neuesten zwei mach(t)en Probleme. Mein Zahnarzt meinte beim Herausbohren der Füllung zu seiner Assistin etwas in der Art von “dass hier unten zu wenig Füllmaterial verwendet wurde” – genau habe ich es nicht mitbekommen, da ich durch das Bohren “leicht” abgelenkt war – ich bin, was meine Zähne betrifft, extrem wehleidig…
Es kommt immer drauf an wie groß die Füllungen sind, wie Sie gelegt werden und was für Unterlage man verwendet …
Wegen meines Kiefers:
Schmerzen in den Gelenken hatte ich schon vorher, hervorgerufen durch eine Aufbissschiene, welche ich deshalb nicht tragen kann – auch bei dieser bekam ich, nachdem ich sie eine Nacht lang drin hatte, die Zähne nicht mehr aufeinander. Außerdem waren die zwei bereits erwähnten Kunststofffüllungen zu hoch, was ebenfalls zu Beschwerden geführt hat. Seit mir jedoch der Zahn (es war der hinterste Backenzahn, rechts unten) gezogen wurde, stoße ich beim Zusammenbeißen immer auf ein Hindernis – es ist, als ob der Zahn davor plötzlich viel zu hoch geworden wäre und ein Aufbeißen unmöglich macht.
Am besten dem ZA sagen und ihm die Symptome genau beschreiben … dafür könnten mehrere Ursachen verantwortlich sein …
Wenn ich mein Kiefer mit der Hand ein wenig rumdrücke, finde ich eine Position, wo die Zähne aufeinanderpassen, aber diese kann ich nicht halten – sobald ich loslasse, “verrutsche” ich wieder in die falsche Position. Da das jetzt schon zwei Wochen so geht, tut mir die Gelenke mittlerweile ziemlich weh, auch knackt es immer ganz unschön. Ich hoffe, ich habe es so gut beschrieben…
Sie beschreiben das sehr gut, da die Beschwerden nach den Füllungen auftraten, ist das naheliegenste, dass mit den Füllungen was nicht stimmt … also zu dem ZA der diese gemacht hat und genau beschreiben …
Und nun habe ich noch eine letzte Frage an sie (entschuldigen sie bitte, dass ich sie hier so löchere): Eine der neuen Amalgamfüllungen (ich hatte mir mit der Aubissschiene ein Stückchen Zahn weggesplittert), knackt immer wenn ich daraufbeiße – auch “spüre” ich die Füllung praktisch ständig. Der Zahn tut nicht sehr weh – manchmal hört er ganz auf – aber seltsam finde ich das doch.
Das ist auch seltsam … auch das beim ZA klären … der Zahn sollte gar nicht weh tun … also nicht zu warten bis aus dem hin und wieder ein Dauerschmerz wird …
Nochmals Danke für Ihren Rat!
Gestern Abend wurden die Schmerzen im Zahn so schlimm, dass ich es nicht mehr ausgehalten habe und heute zum Notdienst gefahren bin.
Die diensthabende Ärztin dort meinte, dass sie auf dem Röntgen keine Entzündung feststellen könne, bemerkte jedoch, dass die Füllungen nicht genau abgeschliffen sind, und ich als Knirscherin deshalb Schmerzen haben könnte, da ich mir den Zahn selbst gegen den Knochen drücke.
Sie hat mir daraufhin beide Füllungen beschliffen (seitdem knackt die eine auch nicht mehr), und ich solle einfach mal bis morgen abwarten, ob sich die Schmerzen bessern.
Ansonsten ist wohl eine Wurzelbehandlung fällig… 😕
Naja, auf jeden Fall habe ich jetzt wieder das Gefühl zubeißen zu können – Sie hatten recht, das lag wirklich an den neuen Füllungen.
Hoffentlich wird es bis morgen besser, vor einer Wurzelbehandlung fürchte ich mich nämlich sehr…
Liebe Maria!
Ich wünsche Ihnen, dass es “nur” zu hohe Füllungen waren – alles Gute …