Sehr geehrter Herr Dr. Belsky!
Immer wieder ließt man über wirkliche oder selbst ernannte Experten. Vor kurzem las ich ein Inserat wo stand “Implantologe der am meisten Implantate setzte”.
Was halten Sie davon, wie kann man sich als Patient sicher sein, dass jemand wirklich weiß was er tut.
Gibt es eine Stelle die dies kontrolliert, oder kann sich jeder Implantologe oder Spezialist nennen?
LG Peter
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[b]Lieber Herr Peter![/b]
Sie sprechen da ein kleines Problem an. In Österreich gibt es bezüglich der Bezeichnung Implantologe keine exakten Richtlinien, in Deutschland soweit ich weiß schon. Nun ist dies aber sich auch keine Garantie für einen guten “Handwerker”.
Ein großer Punkt nämlich, denn ich persönlich kritisiere ist, dass viele Fortbildungen für Ärzte kostenpflichtig sind und sich somit Ausbildner abhängig von den Auszubildeten machen – das Zeugnis wird einem nach geschmissen. Zudem Sie wissen ja selbst, man kann auf eine Fortbildung gehen und in der letzten Reihe Schach spielen, oder man betreibt zu Hause schon intensives Literatur Studium.
Sie als Patient haben es da wirklich schwer, am besten man hört sich um und kann auf Erfahrungsberichte zurückgreifen. Zudem würde ich direkt den Behandler fragen wie häufig er den Eingriff schon gemacht hat und wo er diesen erlernt hat.
Bei Aussagen wie “ich habe die meisten Implantate gesetzt”, oder “ich bin der Beste” sollte man meiner Meinung nach generell vorsichtig sein, denn wie kann man dies überprüfen.
(Ich bringe mein Auto zum Automechaniker und er meint: „…machen Sie sich keine Sorgen ich habe die meisten Autos repariert …“ eine Aussage mit der ich nicht viel Anfangen könnte, da sie unüberprüfbar ist und zudem wahrscheinlich auch falsch)
Ich will Ihnen in diesem Sinne meine Ausbildung nicht vorenthalten: ich habe das Implantieren im Krankenhaus (St. Pölten und dann im AKH Wien) gelernt. Zudem habe ich diverse Fortbildungen abgelegt – alle Hands-on, d.h. man operiert an Leichenkadavern.
Ich arbeitete zwei Jahre auf einer Geischtschirurgie, ein halbes Jahr auf einer allgemeinen Chirurgie. Im Zuge meiner Ausbildung zum Arzt war ich 1/2 Jahr auf einer Neurochirurgie, ein weiteres 1/2 Jahr allgemeine Chirurgie und 3 Monate HNO.
Trotz der vielen Nachtdienste und Operationen kann ich Ihnen versichern man lernt bei jeder noch so kleinen Operation dazu – in diesem Sinne alles Gute