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Brennpunkt Medizin: Finanzierung des Gesundheitswesens zentrales Thema
Im Zuge einer Podiums- und Publikumsdiskussion der Wiener Ärztekammer zum Thema „Wahlversprechen oder wirkliche Reformvorschläge?“ hatten gestern, Mittwoch (20. September 2006), Abend Vertreter von ÖVP, SPÖ, Grüne und BZÖ die Gelegenheit, ihr gesundheitspolitisches Programm für die bevorstehende Regierungsperiode vorzustellen.
So sprach sich Erwin Rasinger, Gesundheitssprecher der ÖVP, dafür aus, dass eine Zukunftsfinanzierung über Steuern, nicht über Selbstbehalte erfolgen sollte. Rasinger betonte zudem, er sei für Spitalsverbünde, für Tageskliniken und für eine Stärkung des Hausarztes. Aber auch Schließungen von kleinen Häusern seien, wenn nötig, zu überlegen.
Für die Vertreterin der SPÖ, Nationalratskandidatin Sabine Oberhauser, hat hingegen das gezielte Einsetzen von vorhandenen Ressourcen, die Verbreiterung von Finanzierungsmitteln sowie eine bundesweite, zentrale Steuerung des Gesundheitssystems hohe Bedeutung. Zudem sollte die Gesundheitspolitik versuchen, über eine Legislaturperiode hinaus zu planen.
Ebenfalls für eine bundeseinheitliche Regelung des Gesundheitswesens trat der Gesundheitssprecher der Grünen, Kurt Grünewald, ein. Neben einer Reform der Gesundheitsberufe sowie einer Aufwertung der Qualitäten in den Berufen sei es notwendig, in die Gesundheit zu investieren und damit etwa die Anzahl der Frühpensionen zu verringern.
Sport anstelle von Tabletten forderte der Vertreter des BZÖ, Sportstaatssekretär Karl Schweitzer. Er betonte einmal mehr, welches Sparpotenzial, nämlich 3,6 Mrd. Euro, Prävention und Bewegung bieten würden. Heilung durch Bewegung sei etwa bei Diabetes möglich, so Schweitzer. Zudem seien 2 Prozent des Gesamtbudgets für Prävention eindeutig zu wenig.
Wer den Zuschlag für sein Programm erhält und damit die Möglichkeit, seine Wahlversprechen in wirkliche Reformen zu transformieren, wird sich nach der Wahl am 1. Oktober 2006 zeigen.
Ein Hinweis in eigener Sache: Selbstverständlich war auch ein Vertreter der FPÖ geladen. Kurz vor der Veranstaltung sagte Dagmar Belakowitsch-Jenewein, Mitglied des Wiener FP-Landesparteivorstands, jedoch ab, ohne einen Ersatz zu nominieren.
Newsletter der aekwien / Woche 38