S. g. Hr. DDr. Belsky,
meine Zunge ist seit einiger Zeit verfärbt und es ist eine Art Belag darauf. Es wurden eine Bluttests durchgeführt, welche völlig in Ordnung waren – desweiteren war ich bei einem ‘Facharzt für Hals-, Nasen und Ohrenheilkunde’ – dieser meinte, daß die Verfärbung und der Belag keine Krankheit darstellt, sondern lediglich auf mangelnde Mundhygiene zurückzuführen ist.
Welche Möglichkeiten gibt es, den Belag und die Verfärbung zu beseitigen?
Mit freundlichen Grüßen
ChrFis
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Sehr geehrter Herr chrFIS
Die Ursachen für eine Zungenverfärbung können sehr vielfältig sein. Mit dem Bluttest kann man z.B. einen Eisenmangel oder einen Vitamin B12 Mangel erfassen, der zu Veränderungen der Zungenschleimhaut führen kann. Des Weiteren können Ernährungsumstellungen, Mangelernährung, Medikamenteneinnahmen und Veränderungen in der Speichelsekretion zum Umbau der Zungenschleimhaut führen. Auch kommt es häufig bei Patienten mit Totalprothese durch den Wegfall des Selbstreinigungsmechanismus zu einer Veränderung der Zunge. Ebenso können systemische Erkrankungen (z.B. Autoimmunerkrankungen: Lupus erythematodes, Lichen ruber, Sklerodermie, … ) zu Veränderungen führen. Zu guter Letzt wäre natürlich die Mundhygiene zu erwähnen.
Ihnen per Internet einen Rat zu geben ist außerordentlich schwierig, da ich die Zunge nicht gesehen habe und auch nicht die genaue Krankengeschichte kenne. Am einfachsten wäre, Sie überlegen sich, ob Sie Ihre Ernährung, Ihre Mundhygiene, verändert haben oder ob Sie neue Medikamente einnehmen.
Sollte dies nicht der Fall sein und Sie haben zudem auf den Zähnen Belege, so wird es wahrscheinlich an der Mundhygiene liegen. Das Einfachste ist, Sie beginnen die Zunge mit einem kleinen Bürstchen zu reinigen. Sollte das Problem auf mangelnde Mundhygiene zurückzuführen sein, dann lässt sich der Belag leicht entfernen.
Sollten Sie aber Schmerzen haben, sollte es zu weiteren Veränderungen auf der Zunge kommen, dann sollten Sie unbedingt einen Facharzt konsultieren (Gesichtschirurgen, Zahnarzt, Hautarzt, HNO-Arzt) nach dem Motto: mehr Köpfe, mehr Gedanken.
Mit freundlichen Grüßen