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[b]Günstige Angebote ziehen häufig zusätzliche Kosten nach sich[/b]
Gerade zur Ferienzeit nutzen viele Deutsche die Angebote zahlreicher Dentallabore im Ausland, die Zahnersatz günstiger anbieten. Die Kassenzahnärztliche Vereinigung Niedersachsen (KZVN) warnt jetzt vor diesem Zahnarzt-Tourismus. Auch wenn der vermeintlich günstigere Preis durchaus verlockend ist, sind die Fußangeln dieser „Dumping-Angebote“ meist nicht einzuschätzen und voraussehbar.
Wie die KZVN berichtet, gibt es zurzeit vielfältige Werbeaktionen für den Zahnersatz im Ausland, die mit möglichen Einsparungen bis zu 70 Prozent bei Brücken, Kronen und Implantaten locken. „Der richtige Sitz des Zahnersatzes erfordert eine gründliche Vorbehandlung von Zahnfleisch und Zahnwurzel“, erklärt Dr. Jobst-W. Carl, Vorsitzender des Vorstands der KZVN. Diese ist aber meist wegen des kurzen Aufenthalts im Ausland nicht möglich.
„Probleme können auch auftreten, wenn Nachbehandlungen erforderlich werden“, ergänzt Carl. Selbst wenn der Zahnarzt im Ausland die Kosten für eine Nachbehandlung übernimmt, die Kosten für eine erneute Anreise und ggf. Unterkunft gehen klar zu Lasten der Patienten. Da außerdem kein Zahnarzt in Deutschland verpflichtet ist, fremden Zahnersatz kostenlos zu korrigieren oder nachzubessern, bleibt oft nur eine private Zuzahlung. Schnell ist damit der anfängliche Preisvorteil dahin.
Ausdrücklich begrüßt die KZVN in diesem Zusammenhang einen Beschluss des Sozialgerichts Stuttgart, der einer Betriebkrankenkasse untersagt, auf günstigere zahnärztliche Behandlungsmöglichkeiten in Polen und Ungarn hinzuweisen. „Wir haben grundsätzlich keinerlei Probleme mit dem Wettbewerb im Gesundheitswesen – solange dieser unter fairen und gleichen Bedingungen stattfindet“, sagt Carl. Für Zahnärzte im Ausland gelten aber weder die Verträge noch die Gewährleistungspflichten, die für deutsche Vertragszahnärzte bindend sind.
Quelle:
Pressemitteilung der Kassenzahnärztlichen Vereinigung Niedersachsen (KZVN), Hannover
Persönliche Meinung:
Egal wo Sie sich Ihr Gebiß rekonstruieren lassen – überall wird man gute/seriöse und schlechte/unseriöse “Handwerker/Innen” antreffen, eines sollte dem Patienten aber bewußt werden:
Ein Gebiß, welches vielleicht über Jahrzehnte “verfallen” ist (Zahnverlust – Brücken, Teilprothesen; parodontale Schäden; Knochenherde; u.v.m.) kann nicht in ein paar Sitzungen rekonstruiert werden.
Biologische Heilungsprozesse benötigen nun einmal eine gewisse Zeitspanne.