Sehr geehrter Dr. Belsky!
Ich möchte mir meine alten Füllungen wechseln lassen und habe mich schon bei verschieden Kollegen bezüglich Materialien informiert, die Aussagen sind recht wiedersprüchlich. 😕
Nun meine Frage an Sie, was würden Sie sich machen lassen, Keramik – Gold oder Kunststofffüllungen? 😉
Vielen Dank für Ihre Antwort.
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[b]Liebe Fr. Susi![/b]
Vielfältige Aussagen über Versorgungsmöglichkeiten sind am ehesten auf unterschiedliche Erfahrungen mit den Werkstoffen zurück zu führen. Generell gilt meiner Meinung nach, besser ein Goldinlay von einem “Goldinlayexperten” als ein nicht optimal geglücktes Keramikinlay. Damit haben Sie schon mal ein wichtiges Auswahlkriterium betreffend Arzt- und Versorgungsauswahl:
Fragen Sie, mit welchen Materialien der potentielle Behandler am häufigsten arbeitet.
Von den Materialeigenschaften her wäre zu sagen, daß alle Materialien sehr ausgereift sind und bei ordnungsgemäßer Ausführung sehr lange halten. Wichtig bei der Wahl des jeweiligen Materials ist die Größe des Zahndefektes.
Sehr kleine Defekte, welche nicht im Kaubereich liegen kann man mittels Kunststofffüllungen sehr schön versorgen – Schlagwort hier ist minimal invasiv, d.h. so wenig Zahnsubstanz wie nötig opfern.
Bei größeren Defekten, die entweder sehr nahe beim Zahnnerv und/oder im Kaubereich liegen würde ich Titan, Gold oder Keramik “Füllungen” empfehlen. Die Keramikklebung ist sicherlich die aufwendigste (Kofferdam, viele einzelne Zwischenschritte), dafür ist diese Versorgung vom ästhetischen Aspekt die “schönste” da nicht sichtbar.
Wenn Sie mich nun fragen, für was ich mich entscheiden würde, dann muß ich zugeben, daß ich bezüglich Mundraum verständlicherweise eitel bin und mich somit für Keramiken entscheiden würde.
Wichtig ist auch, wo die Füllungen gemacht werden müssen. Viele Patienten kommen und sagen, sie hätten „schlechte“ Zähne.
Füllungen finden sich meistens aber nur im Seitzahnbereich, also an den Backenzähnen, das “Übel” läßt die Front also aus?!
Dies hat nichts mit schlechten Zähnen, sondern vielmehr mit schlechten Gewohnheiten zu tun, wären die Zähne wirklich „schlecht“ dann wären logischerweise alle gleichermaßen betroffen.
Meistens aber liegt es an der Putztechnik, vorne – die Auslage – wird gut, hinten nicht suffizient gereinigt. Vor einer prothetischen Versorgung ist es also ebenso wichtig diese Schwachstellen zu beseitigen, denn ansonst werden auch noch so tolle Versorgungen wieder bald „undicht“.
Alles Gute