Sehr geehrter Doc Belsky,
ich würde gerne einige Zähne mit einem Inlay versorgen lassen.
Die Meinungen der Zahnärzte sind, dass die Kavitäten recht klein sind und sie Komposit verwenden würden. Es handelt sich um Approximalkaries, pulpnah, an zwei 7er Zähnen. Teils Sekundärkaries.
Nun würde ich dennoch gerne lieber ein Keramik- oder Goldinlay (Bruxismus) einsetzen lassen. Auf Nachfrage hin wurde mir mitgeteilt, dass vermutlich eine Art Unterbau aus Komposit nötig ist.
An dieser Stelle frage mich, inwiefern dann noch ein großer Vorteil für die Pulpa vorhanden ist. Zwar gehe ich davon aus, dass vorab eine Überkappung mit MTA oder Calciumhydroxid stattfinden würde. Allerdings macht man diese auch bei reinen Kompositfüllungen. Inwiefern liegt hier dann ein Vorteil vor?
(Die grds. Vorteile von Inlays und auch ihre Videos sind mir bekannt.)
Was die Preise angeht, liegen die Inlays bei 600-1200 Euro für ein gefrästes In-House Keramikinlay.
In dem höheren Kostenvoranschlag stehen u.a. Positionen wie eine paradontalchirurgische Therapie und Gingivektomie inkl. Retraktionsfäden. Es liegt und lag nie eine Parodontose vor. Ebenso wird eine spezielle Funktionsanalyse inkl. Unterkieferbewegungen und diagnostischen Maßnahmen am halbindividuellen Artikulator angesetzt. Ich kenne das bisher nur bei Schienen und frage mich, ob sie bei Inlays wirklich sinnvoll ist oder ob man hier vermutlich primär „wirtschaftlich„ handelt.
Ungeachtet davon, dass ich den Preis überzogen finde, frage ich mich, ob obiges Prozedere medizinisch wirklich notwendig ist. Eigentlich hätte ich mich ansonsten von dem Zahnarzt behandeln lassen. Dies macht mich dann aber ein wenig stutzig.
Die Goldinlays liegen bei 1000-1200 Euro. Aber auch hier wird Komposit verwendet.
Gerne würde ich mir einfach einen Zahnarzt suchen, der seine Arbeit mit Liebe macht und ihn dann „machen lassen“. Allerdings gestaltet sich das sehr schwierig. 😕
Ich würde mich über Ihre fachliche Meinung freuen.
Vielen Dank und liebe Grüße
Nachtrag : Sie hatten öfters die Off-Label Anwendung von Kompositen im Seitenzahnbereich thematisiert. Ich habe mir einige Komposite (Z.B. Tetric) angeschaut und mir ist aufgefallen, dass diese nun auch für den Seitenzahnbereich zugelassen sind oder wurden. Oder täusche ich mich? Ob es sinnvoll ist, steht natürlich auch einem anderen Blatt Papiere. Vielen Dank.
Hallo,
nochmal ein Update:
bei den paradontaltherapeutischen Maßnahmen handelt es sich um Reinigungen der Zähne. Beim Artikulator hat er schon ein wenig rumgedruckst. Ist auch eher die dickere Position und so eine richtige Antwort kam da nicht. Vermutlich eher um Kasse zu machen.
Lief auch so bei einem anderen Kollegen, der eine Komposit Unterfüllung/Aufbaufüllung machen mag, falls er den Bereich nicht trocken bekommt. Wo da denn der Unterschied beim Kleben sein sollte, konnte er mir nicht erklären. Komposit sei wohl einfacher zu kleben als Keramik…🤨
Ich hatte nun einen langen Text geschrieben, kürze es aber ab: Ich finde einfach keinen Arzt, der einen gewissen Rahmen einhält.
Man kann sich ja schon glücklich schätzen, wenn der Arzt einen Kofferdam nutzt. Wenn man dann noch nach Herstellernamen oder Techniken fragt, wird man mehr oder weniger dezent zur Tür begleitet.
Ich fürchte die Messlatte ist mittlerweile einfach zu hoch. Mir geht es nicht darum, dass mir jemand ein Ergebnis garantiert oder den Hintern pudert. Ich hätte nur gerne eine ehrliche Einschätzung meiner Situation, was FÜR MICH das Beste wäre.
Im Grunde genommen möchte mir jeder Zahnarzt Komposit in den Seitenzahnbereich einsetzen. Von Inlays wird durchweg abgeraten. Da fühle ich mich dann auch ich nicht wohl, wenn er es “auf Wunsch„ dennoch machen würde.
Und mir gehen langsam die möglichen Behandler aus.
Obiger, teurer Zahnarzt hat daraus vor Ort eigentlich keine Raketenwissenschaft gemacht. Auch will er keine Aufbaufüllungen machen und hat zwei „Patzer“ eines anderen Arztes gesehen. (Hatte ich auch bemängelt, aber wurde immer abgetan). Allerdings kam er bei der letzten Beratung damit an, dass er mir bei einem Zahn einen gesunde Höcker abschleifen wollte, damit ich weniger knirsche und dann dort statt des Inlays eine Teilkrone anfertigt. 😳 Das war dann wieder so ein Totschlagkriterium für mich. Ich könnte mich ja noch grob damit arrangieren, dass er mir zu viel Geld abknöpft. Aber so eine, meinem Verständnis nach, schädigende Behandlung, lässt alle Alarmglocken schrillen.
Wie läuft das denn bei Ihnen ab, falls man anreisen würde? Ist es möglich an einem Tag ein Inlay zu setzen oder braucht der Techniker mehr Zeit? Ich würde ungerne nur für eine Beratung anreisen. Aufgrund meiner Erfahrung würde ich auch ungerne nach Quadrant vorgehen und erstmal mit einem Zahn starten. Welche Produkte nutzen Sie genau? (Referenzklasse, ja, ich weiß. Aber könnten Sie mir bitte Namen benennen.)
Ich habe allerdings auch bisschen Bedenken, was ich mache, falls der Zahn hochgeht, wenn ich wieder zu Hause bin. Vielleicht könnten Sie ein wenig erzählen, wie andere Patienten mit sowas umgehen. Glücklicherweise hatte ich noch keine WB und daher keine Erfahrung. Ich gedenke, dass es so bleibt 😆
PS: War dann doch eher nix mit dem „Abkürzen“ des Textes 😂 Sorry
Liebe Grüße und ein frohes Neues.