Sehr geehrter Herr Dr. Belsky,
ich bin wärend meiner Eigenrecherche via Ihres Youtube-Kannals auf dieses Forum gestoßen und erhoffe mir einen objektiven Ratschlag (wobei ich mir der Vorbehalte von Ferndisagnosen aufgrund von Laien-Aussagen durhaus bewusst bin) ….
ich lebe nun bereits seit fast 7 Jahren – nach meinem Dafürhalten sehr gut – mit einer Zahnlücke im linken Oberkiefer.
Mir wurde im Mai 2018 der vorletzte Backenzahn – also wohl der “6er” aus dem linken Oberkiefer entfernt. Davor und dahinter gibt es noch einen gesunden Backenzahn (also 5. und 7.) und danach noch einen Weißheitszahn, der sich “eingerichtet” hat. Die Lücke ist also nicht sichtbar und ich habe keinerlei Probleme beim Kauen oder generell bzgl. Gefühl im Mund. Ich habe auch keine peripheren Beschwerden wie etwa Kopf- oder Spannungsbeschwerden, Tinitus oder Zähneknirschen etc. Der gegenüberliegende Zahn im Unterkiefer (Antagonist?) hat zumindest zur Hälfte einen Opponenten durch den 5. Zahn im Oberkiefer und kann nicht in die Lücke wachsen. Vor und hinter der Lücke habe ich beidseitig noch gesunde Zähne.
Nachdem meine bisherige Zahnärztin pensioniert ist, habe ich nun eine neue Zahnärztin, die nun auch Chirurgin ist, welche mir jetzt zu einem Implantat mit internem Sinuslift rät. Angeblich sei der hintere /letzte Backenzahn ein wenig in die Lücke gerutscht, ich merke davon allerdings nichts und habe keinerlei Beschwerden. Das Kauen und Beißen, auch von harten Dingen, auf der Seite fällt mir leicht. Damals als mir 2018 der Zahn entfernt wurde, wäre bei einem Implantat ebenso schon ein Knochenaufbau notwendig gewesen. Laut meiner neuen Zahnärztin kann sich angeblich auch weiterhin der Knochen zurückbilden und irgendwann würden mir dann mehr Zähne ausfallen und der hinter der Lücke liegende Zahn könnte künftig immer mehr in die Lücke rutschen und in der Zukunft ganz sicher Probleme verursachen. Sie sagte mir, dass man im Augenblick den Sinuslift und das Implantat noch in einer einzigen OP durchführen könnte. Später sei dies nicht mehr der Fall. Bei meiner bisherigen (pensionierten) Zahnärztin war dies in den Vergangenen Jahren nie ein Problem. Laut ihrer Aussage könne ich mir in aller Ruhe überlegen, ob ich jemals was bzgl. Lückenschluss unternehmen wöllte, aber solange ich keinerlei Beschwerden hätte, müsste ich nicht wirklich irgendwas unternehmen.
Wie gesagt, ich habe keinerlei Beschwerden und Probleme seit nunmehr fast 7 Jahren. Die Aussagen meiner neuen Zahnärztin haben mich nun aber erheblich verängstigt. Nach dem Lesen diverser Artikel und den etwaigen Folgewirkungen eines Implantats, vor allem der Periimplantitis und den erheblichen Pflegeaufwendungen für das Implantat mache ich mir große Gedanken, ob ich mir wirklich ein Implantat setzen lassen sollte, obwohl ich doch keinerlei Beschwerden habe. Über etwaige Risiken eines Implantats musste ich mich selbst schlau machen. Lt. meiner Zahnärztin wäre es eine unkomplizierte OP, die in 20 Minuten gschafft wäre, aber ich fange nun an zu zweifeln. Ich möchte mir einerseits nicht unnötig künftige Beschwerderisiken durch das Implantat einhandeln, aber auch etwaige Probleme in der Zukunft durch den von meiner Zahnärztin geschilderten potentiellen Knochenschwund oder das Zähne verschieben möglichst vermeiden. Findet denn nach all den Jahren immernoch Knochenschwund statt bzw. bewegen sich die Zähne denn nach den Jahren immernoch? Lt. meiner (pensionierten) Zahnärztin ist mein dahinterliegender Zahn (Nr. 7) nur leicht etwas ind ie Lücke gekippt. Wenn ich so viele Jahre keine Probleme hatte und aktuell auch nicht habe, kann ich mir dann nicht doch noch etwas Zeit lassen? (Meine Zahnzusatzversicherung würde ohnehin erst nach einer Wartezeit bis 2028 die Kosten übernehmen.) Ich bin 44 und der Gedanke, dass das Implantat nicht bis zum Lebensende hält und später doch wieder raus muss verursacht mir doch ziemliche Bauchschmerzen. Aber ich will mir durch Untätigkeit natürlich auch nicht unnötig künftige Beschwerden einholen, die ich durch eine OP hätte ermeiden können. Nach all den Jahren in denen das bei meiner bisherigen Zahnärztin kein großes Thema war, bin ich nunmehr hochgradig verunsichert und voller Angst.
Ich weiß nicht so recht, was ich tun soll und bin sehr unsicher, was nun die vernünftigere Entscheidung ist. Zudem habe ich wirklich große Angst vor der OP und vor allem den Schmerzen. Hätten Sie evtl. einen Rat für mich? Ich danke schon einmal vora sehr für die Zeit und Bemühungen.