Sehr geehrter Herr Dr. Belsky!
Es gibt angeblich Studien, die belegen, dass der “verdichtete” oder sehr dichte Knochen keine bessere Voraussetzung für die erfolgreiche Implantation sind (bei Schwarzafrikanern, die dichtere Knochen als Weisse haben, hielten die Implantate angeblich schlechter…). Was meinen Sie dazu? Herzlichen Dank!
Mit freundlichen Grüssen
Marianne Gruber
Liebe Fr. Gruber!
Zum verdichten stehen verschieden Instrumente zur Verfügung, normalerweise reicht es, wenn man den Knochen, der direkt das Implantat umgibt verdichtet – man bohrt ein Loch, nimmt ein spezielles Instrument welches ein bisschen breiter ist als das gebohrte loch und ein verkehrtes Gewinde auf weißt. Durch eindrehen des Instrumentes wird das Loch breiter – es wird aber nicht aufgebohrt – sondern ausgedehnt. Der Knochen ringsum wird kondensiert.
Wenn dies nicht geht, dann kann man auch Fremdknochen in das Loch einfüllen und wie oben beschrieben vorgehen.
Zu dicht bedeutet wenig elastisch, auch die Elastizität ist ein wichtiger Faktor in biologischen Systemen …
Knochenzellen kann man schon längst züchten, aber man weiß auch, dass es nichts bringt – es war kurze Zeit ein “Verkaufsgag” jetzt weiß man das Knochenersatzmaterial mit Knochenzellen nichts bringt. Die Zellen brauchen ja Nahrung – wenn man den Knochenblock transplantiert, dann sterben im Inneren die Zellen wieder ab, denn es dauert zu lange bis sie mit Blut und Nährstoffe versorgt werden. Tot Zellen machen eine Entzündungsreaktion, eine Entzündung bedeutet Knochenverlust. Viel besser ist es den Block steril zu transplantieren, die Knochenzellen besiedeln dann den Knochenblock von selbst, genau so wie die Zellen, aus denen dann Blutgefäße werden. Deshalb werden größere Knochenblocks mikrovaskulär transplantiert, das heißt man entnimmt den Knochen samt versorgendem Gefäß und schließt das Gefäß dann wieder an einem anderen an – somit hat man immer eine Durchblutung des Transplantates.