Hallo,
ich bin 32 Jahre alt und habe seit fast 3 Jahren einen kleinen Knubbel in meinem Mund, größer als eine Linse und kleiner als ein Maiskorn. Er befindet sich ungefähr am Übergang vom Mundboden zum Zahnfleisch, sehr tief unten, in der Nähe der Ausführungsgänge am Zungenbändchen, aber eher am Zahnfleisch dran. Ich kann den Knubbel mit der Zunge oder dem Finger hin- und herschieben. Er ist nicht schmerzhaft und ich habe auch sonst keine Beschwerden. Ich glaube er ist in den 3 Jahren nicht wirklich gewachsen, wenn dann nur minimal. Habe die letzten Tage viel dran rumgedrückt und dann ist er kurzzeitig größer gewesen. Als ich dann ein paar Tage nicht mehr dran rumgedrückt habe, ist er wieder kleiner geworden, vom Gefühl her sogar kleiner als die letzten 3 Jahre, aber ich kann mich auch täuschen. Bin mir auch nicht sicher ob er fest ist oder minimal elastisch. Haben Sie eine Ahnung was das sein kann? Muss ich mir Sorgen machen?
Auf dem Bild habe ich den Knubbel mit dem Finger nach oben geschoben, normalerweise liegt er weiter unten.
Vielen Dank vorab.
sehr liebe julia,
such mal nach torus mandibularis …
Torus Mandibularis ist ja eine Knochenwucherung und wäre nicht verschiebbar oder?
Der Knubbel ist etwas größer als eine Linse und ich kann ihn ganz einfach in alle Richtungen verschieben, er flutscht hin- und her.
Ich habe ihn vor ungefähr 3 Jahren entdeckt und er ist seither unverändert.
Muss ich mir da Sorgen machen?
Hier nochmal ein weiteres Bild. Habe den Knubbel wieder mit dem Finger nach oben geschoben, normalerweise liegt er tiefer.
sehr liebe julia,
nein, keine sorgen machen, dann ist es ein fibrom, gutartige bindegewebswucherung.
Vielen lieben Dank für Ihre Antwort, das beruhigt mich sehr:-)
Ich bin ein kleiner Hypochonder und hatte sehr viel Angst vor einem Speicheldrüsentumor.
So etwas kann es nicht sein? Wäre ein Tumor der kleinen Speicheldrüsen oder der Unterzungenspeicheldrüse in den 3 Jahren gewachsen oder?
Hallo Julia,
ich weiß, dass du über meine Antwort hier nicht benachrichtigt wirst, aber vielleicht schaust du ja nochmal so hier herein, da dein letzter Post ja erst einen Tag alt ist.
Wir sitzen nämlich offenbar im selben Boot. 😉
Ich (Ende 30 und Nichtraucher) kann dich gut verstehen, weil ich leider auch hypochondrisch (mit großer Angst vor Krebs) bin und mich auch solch ein Gebilde seit dem Sommer beschäftigt. Ich habe auch so eine Art “flutschige Linse” unter dem Zahn 37, ganz weit unten am Übergang zum Mundboden unter der Schleimhaut. Die Größe und Beschreibung passt genau zu deiner Schilderung. Diese “Linse” ist mir erstmals vor einigen Jahren aufgefallen und seitdem ggf. etwas größer geworden (an manchen Tagen aber irgendwie auch kleiner).
Außerdem habe ich ganz vorne unterhalb der Schneidezähne ebenfalls sogar mehrere kleinere bewegliche Knötchen (genau in dem von dir gezeigten Bereich), die ich genauso mit der Zunge verschieben kann. Der größte davon ist vielleicht so groß wie ein Reiskorn und etwas länglich.
Die Knötchen vorne habe ich noch nicht untersuchen lassen, da es mehrere sind – wenn auch verschieden groß. Daher werden sie wohl nicht bösartig sein.
Diese “Linse” unter Zahn 37 habe ich aber in den letzten 6 Monaten von einigen Ärzten untersuchen lassen, wobei das Ergebnis einen Hypochonder nicht wirklich zufriedenstellt. 😉
Erst war ich beim Zahnarzt. Der meinte: Wahrscheinlich ein Fibrom oder so, ich sollte es vorsorglich dem Kieferchirurgen zeigen.
Der hat getastet und konnte gar nicht verstehen, dass ich mir darum Sorgen machte und der Zahnarzt mich überwiesen hat. “Das ist nichts, nur eine kleine Speicheldrüse. Die haben Sie z.B. auch unter der Unterlippe.” Diagnose: “diskrete Hyperplasie kleiner Speicheldrüse”
Als ich wegen meiner Nasennebenhöhlen beim HNO-Arzt war, habe ich ihn auch gefragt. Er sagte auch, da ist nichts. Diagnose: “Kleiner Lymphknoten, Differenzialdiagnose: kleine Zyste”
Nun wurde ich kürzlich in einer HNO-Klinik an den Nebenhöhlen operiert und habe dort den Oberarzt auch danach gefragt (das sind da auch Spezialisten für Speicheldrüsentumore, die operieren so etwas nämlich). Der tastete und sagte mir: Das sei wahrscheinlich irgendetwas Zystisches. Um es genau zu wissen, müsste man es chirurgisch entfernen. Aber etwas so Kleines nehme man normalerweise nicht heraus. Irgendwelche kleinen Zysten habe man in der Mund- und Rachenschleimhaut ständig. Ich solle es beobachten und wenn es spürbar größer werde, könne man es immer noch entfernen.
Diagnose: “kleine zystische Struktur”
Kurz gesagt: Keiner der Ärzte (darunter Spezialisten) war beunruhigt oder sah Handlungsbedarf, aber was es nun ist, konnte mir auch keiner beantworten. Nur, dass es aus ihrer Sicht nichts Schlimmes ist. Jemanden, der es gerne genau wissen möchte, stellt das natürlich nicht zufrieden!
Aber obwohl ich als Privatpatient jederzeit entscheiden könnte, das doch herausnehmen zu lassen (das würden sie dann in der Klinik ja machen), habe ich entschieden, den Ärzten zu vertrauen und einfach zu schauen, ob so bleibt. Denn etwas Bösartiges, das klinisch relevant ist, wächst natürlich, wenn auch vielleicht langsam. Aber es wächst!
Und womit man sich natürlich auch beruhigen kann (ich habe viel dazu recherchiert…): Tumore der kleinen Speicheldrüsen sind zwar öfter bös- als gutartig, aber dafür muss es ja erstmal ein Tumor sein! Und wenn es mal größer und mal kleiner wird, ist es das wohl eher nicht, sondern wohl eine Zyste (die können in der Größe ja schwanken). Und was auch gegen einen Tumor spricht, ist die reine Statistik: Nach meinen Recherchen liegt die jährliche Inzidenz von bösartigen Tumoren kleiner Speicheldrüsen in unserer Altersgruppe bei nur etwa 0,2/100.000 Personen. Man könnte auch sagen, von 1 Million Menschen erkranken daran jährlich nur 2 oder anders gesagt ungefähr einer von 500.000. Das zu bekommen ist also zwar natürlich möglich (wie auch ein Lottogewinn), aber es ist schon wirklich sehr, sehr, sehr unwahrscheinlich.
Viele Grüße!
Marc