[B]Wann sollten Weisheitszähne entfernt werden? Weisheitszahn OP = Operation![/B]
Vorweg ein wenig [B][URL=”http://www.dentalnews.at/op-weisheitszahn-wann-weisheitszaehne-enfernt/”]Begriffsdefinition, was sind retinierte Weisheitszähne[/URL][/B]?
Wenn der Weisheitszahn nach Abschluss der Wurzelwachstums, die Kauebene nicht erreicht, dann spricht man von [B]retiniertem Weisheitszahn[/B].
Als [B]partiell retinierter Weisheitszahn[/B] gilt hierbei ein Zahn, bei dem Anteile der Zahnkrone die Mundhöhle erreichen, oder über den einen Spalt des benachbarten Mahlzahnes mit der Mundhöhle in Verbindung stehen.
Als [B]vollständige retiniert[/B] gelten Zähne, die keinerlei Verbindung zur Mundhöhle aufweisen. Im medizinischen Jargon findet man aber noch andere Begriffe, so bedeutet Impaktierung, die vollständige knöcherne Einbettung des Zahnes.
Als verlagert gilt ein Weisheitszahn, dessen Achse oder Position von der regulären Durchbruchsrichtung abweicht.
Wann sollte nun der Weisheitszahn entfernt werden, wenn er retiniert, partiell retiniert, oder gar impaktiert ist, oder aber erst wenn der Zahn Probleme macht? Unter Problemen versteht der Patient üblicherweise Schmerzen! Schmerzen sind aber an sich ein sehr unzuverlässiges Zeichen in der Medizin, so schmerzt z.B. ein bösartiger Tumor häufig erst kurz vor dem Lebensende; Bluthochdruck tut z.B. auch gar nicht „weh“.
Sich also auf Schmerzen zu verlassen ist trügerisch, es müssen also andere Überlegungen her, die uns zu einer Weisheitszahnentfernung veranlassen sollten um Schaden abzuwenden, denn wenn es einmal erst schmerzt, ist es häufig zu spät. Welche Überlegungen wären das nun? Wir unterscheiden zwischen klinische und/oder röntgenologische Überlegungen:
[B]Klinische:[/B]
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[*]wiederkehrende Infektionen im Bereich des Weisheitszahnes
[*]Schmerzen/Spannungsgefühl im Kiefer-Gesichtsbereich
[*]kariöse Zerstörung des Weisheitszahnes und/oder des Zahnes davor
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[B]Röntgenologische:[/B]
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[*]Erweiterung des “Perikoronarraumes”, das ist der Raum, der die Zahnkrone umgibt
[*]Taschenbildung und Knochenresorption hinter dem letzten Mahlzahnes
[*]Resorptionen an Nachbarzähnen
[/LIST]
Vor einer Entfernung von Weisheitszähnen sollte auch an die Möglichkeit der [B][URL=”http://www.dentalnews.at/weisheitszahn-transplantieren/”]Zahntransplantation[/URL][/B] gedacht werden. Gerade bei stark zerstörten 6ern und noch unvollständig abgeschlossenem Wurzelwachstum der 8er, kann eine Weisheitszahntransplantation ein sinnvolles Therapiekonzept sein! Alternativ zur Transplantation ist auch an eine Einstellung des Zahnes mittels Zahnspange zu denken, so kann mithilfe einer Zahnspange häufig der Weisheitszahn in die richtige Position gebracht werden, bei bestehender Zahnlücke kann dies eine Alternative zum Implantat sein.
[B]Wann also raus mit den 8er?[/B]
Wenn eine Zahnspange und/oder Transplantation nicht sinnvoll ist, zudem bei:
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[*]bei akuten oder chronischen Infektionen (Dentitio difficilis)
[*]bei nicht restaurier fähigen kariös zerstörten Zähnen oder nicht behandelbarer Wurzelentzündungen
[*]wenn sich Hinweise ergeben, dass der Weisheitszahn eine Gesichtsschmerzursache darstellt
[*]bei krankhaften Strukturen in Zusammenhang mit dem “Zahnfollikel” (z. B. Zyste, Tumor) oder dem Verdacht auf derartige Veränderungen
[*]bei Resorptionen an benachbarten Zähnen
[*]im Zusammenhang mit der Behandlung von/und Begrenzung des Fortschreitens von parodontalen Erkrankungen
[*]bei Zähnen, die bei der kieferorthopädischen und rekonstruktiven Chirurgie stören
[*]bei Zähnen im Bruchspalt, die die Frakturbehandlung erschweren
[*]wenn der elongierte/gekippte Weisheitszahn eine manifeste Störung der Okklusion darstellt
[*]bei Zähnen, die über den Parodontalspalt des 7er, großräumig mit der Mundhöhle kommunizieren (partiell retiniert)
[/LIST]
[B]Eine Indikation zur Zahnentfernung besteht nicht:[/B]
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[*]sofern eine spontane, regelrechte Einstellung der Weisheitszähne in die Zahnreihe zu erwarten ist
[*]wenn eine Extraktion anderer Zähnen und/oder eine kieferorthopädische Behandlung mit Einordnung des Zahnes sinnvoll ist
[*]bei tief impaktierten und verlagerten Zähne ohne assoziierte pathologische Befunde
[/LIST]
[B]Die möglichen Komplikationen wären z.B.:[/B]
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[*]Schädigung sensibler Trigeminusäste
[*]postoperative Infektionen
[*]Schädigung des benachbarten zweiten Molaren
[*]Kieferfraktur
[*]Perioperative Blutungskomplikationen
[*]Anästhesiebedingte Schädigungen
[*]postoperative Schwellung und Schmerzzustände
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[B]Wieso bekommt man 4 Meinungen wenn man 3 Ärzte fragt?[/B]
Das hat viele Ursachen:
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[*]nicht beherrschen der Technik und Unlust einer Überweisung aufgrund Angst den Patienten zu verlieren
[*]noch nicht ausreichend beherrschen der Technik und Lust zu üben
[*]beherrschen der Technik und Unlust an der OP, da gemessen an z.B. einer Implantation sehr un-lukrativ
[*]möglicher Abrechnungsposten mit den Pflichtversicherungen
[*]Unterschiedliche Erfahrung der Ärzte und somit unterschiedliche Einschätzung der möglichen Komplikationen
[*]Kombinationen aus all dem
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[B]Was können Sie nun tun?[/B]
Informieren Sie sich bei mehreren Ärzten und lassen Sie sich aber die [B][URL=”http://www.youtube.com/watch?v=q-anO2RcF4U”]Befunde, Diagnosen schriftlich geben[/URL][/B], denn nur so können Sie alles ruhig vergleichen und durchdenken!