Der Münsteraner Stammzellforscher Hans Schöler hat weltweit erstmals Körperzellen zu embryonalen Stammzellen rückprogrammiert, ohne direkt in das Erbgut der Zellen einzugreifen. Schölers Team hat dazu laut einem Bericht der “Frankfurter Allgemeinen Zeitung” Hodenzellen von Mäusen unter nicht näher ausgeführten Bedingungen im Labor kultiviert, berichtete das Blatt von einem Stammzellkongress in Dresden. Sie hätten sich so in “aus Keimzellen gewonnene pluripotente Stammzellen” (gPS) entwickelt.
Bislang war für eine Rückprogrammierung von Körperzellen zu Stammzellen das Einsetzen von mindestens zwei Genen ins Erbgut mithilfe spezieller Viren nötig. Dies birgt aber ein Krebsrisiko.
Die verschiedenen Wege der Rückprogrammierung von Körperzellen könnten einmal die ethisch umstrittene und in Deutschland verbotene Gewinnung von Stammzellen aus Embryonen ersetzen, die dabei zerstört werden. Zudem besteht die Chance, maßgeschneiderte Stammzellen mit dem Erbgut des Patienten zu erzeugen.
Quelle: weltonline