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Krebs ist die zweithäufigste Todesursache. Vor allem bei älteren Menschen findet sich in den letzten Jahrzehnten mit der gesteigerten Lebenserwartung eine deutliche Zunahme an Tumorerkrankungen. Die Behandlungsmöglichkeiten für Krebserkrankungen umfassen Chirurgie, Strahlentherapie und Chemotherapie.
In den letzten Jahren erfuhr dieses Repertoire durch die erfolgreiche Einführung monoklonaler Antikörper eine bedeutende Verbesserung in Bezug auf Wirksamkeit und Verträglichkeit. Antikörper sind Eiweißstoffe der körpereigenen Immunabwehr, die bestimmte Strukturen auf der Oberfläche von Bakterien, aber auch kranker oder gesunder Zellen markieren und somit deren Zerstörung durch das Immunsystem einleiten oder das Zellwachstum hemmen.
Monoklonale Antikörper wurden bislang durch Impfung von Mäusen und ein spezielles Zellverfahren hergestellt; sie erkennen jeweils eine spezifische Zielstruktur. Heutzutage können monoklonale Antikörper durch gentechnologische Verfahren so produziert werden, dass sie von eigenen Antikörpern des menschlichen Immunsystems nicht mehr als fremd unterschieden und somit dem Patienten weitgehend nebenwirkungsfrei verabreicht werden können. Dieser medizinische Fortschritt hat die Behandlung von Patienten mit verschiedenen Tumorerkrankungen, wie Lungen-, Brust-, Darmkrebs oder malignen Lymphomen, wirksamer und verträglicher gemacht.
Leider ist es aber immer noch so, dass eine große Gruppe von Krebspatienten nicht wie erhofft auf Antikörperbehandlungen anspricht. Mit Hilfe neuer Verfahren überprüfen die Forscher zunächst eine Vielzahl menschlicher Gene auf ihre Wirkung, Tumorzellen gegenüber der Wachstumshemmung oder Abtötung durch monoklonale Antikörper widerstandsfähig zu machen. Im nächsten Schritt werden damit identifizierte Resistenz-Gene “anschaltbar” in Tumorzellen eingebracht, um in verschiedenen Krebsmodellen zu überprüfen, wie sich deren gezielte Beeinflussung tatsächlich auf die Empfindlichkeit wachsender Tumoren gegenüber Antikörpertherapien auswirkt.
Ziel dieses umfassenden Forschungsprojektes ist, durch das molekulare Verständnis von Gründen für das Versagen von Antikörpern neue Strategien zu entwickeln, mit denen diese immunologische Behandlung von Tumorpatienten weiter verbessert werden kann.
Quelle: medaustria