Zystektomie ist eine mögliche Therapie einer Zyste. Zystektomie bedeutet Zystenentfernung, d.h. ausschälen des Zystenbalgs.
Eine Zyste ist ein durch ein Häutchen (Epithel) abgeschlossener Gewebehohlraum, der aus mehreren Kammern bestehen kann und meistens einen flüssig/breiigen Inhalt besitzt. Generell ist die Zystektomie die Therapie der Wahl bei Zysten im Kopf/Hals Bereich. Außer bei sehr großen Zysten, oder wenn z.B. wichtige anatomische Strukturen in unmittelbarer Nähe der Zyste liegen, die bei einer Entfernung der Zyste beschädigt werden könnten, erfolgt zuerst eine sogenannte Zystostomie.
Die Entfernung von größeren Zysten birgt allgemein ein gewisses Risiko von Wundheilungsstörungen, denn durch die Entfernung der Zyste entsteht ein großer Knochendefekt, unmittelbar nach der Operation blutet der Knochendefekt in der Regel voll. In weiterer Folge trocknet das Blut, das Blutkoagel schrumpft dadurch. Ein großes Koagulum kontrahiert sich dabei stärker als ein kleines Blutkoagel, es kann sich soweit zusammen ziehen, dass es keinen Kontakt mehr zu den Wänden der Wunde hat. Nun können keine Blutgefäße von den Wänden in das Blutkoagel einwachsen, dadurch wird das Blutkoagel nicht mehr mit Sauerstoff, Nährstoffen und letztendlich mit Knochenzellen versorgt, was aber eine wichtige Voraussetzung zur Knochenregenration ist. In weiterer Folge zerfällt das Koagulum – es bildet sich Eiter und es kommt zur Wundinfektion. Um diese Komplikation zu vermeiden, kann bei großen Zysten versucht werden das Koagulum zu stabilisieren und seine Kontraktion zu reduzieren z.B. durch Auffüllen des Knochendefektes mit einem Granulat aus Knochenersatzstoffen. Dadurch wird eine Kontraktion des Koagulums verhindert, Gefäße können von den Wänden einwachsen – die Grundlage für die nachfolgende Knochenregeneration.
Alternative zu der geplanten Operation wäre zuerst eine Zystostomie mit nachfolgender Zystektomie. Unbehandelt nehmen Zysten im Mund- Kiefer- Gesichtsbereich in der Regel über die Jahre an Größe zu, dadurch kommt es früher oder später lokal zu entsprechenden Komplikationen.
Die Risiken der Operation sind bei einem erfahrenen Operateur vernachlässigbar klein, trotzdem kann es natürlich in Einzelfällen zu Komplikationen kommen, die dann eventuell weitere Maßnahmen erforderlich machen. Bei jeder weiteren erforderlichen Maßnahme kann es wiederum zum Auftreten von Komplikationen kommen, die dann im Verlauf lebensbedrohlich sein können. Hier werden nur die speziellen Komplikationen der Zystektomie besprochen, diese wären:
- Verletzung umgebender Strukturen wie Nerven, Wange, Blutgefäße, Zahnwurzeln und Zähne mit den jeweiligen Folgen
- irrtümliche Zystektomie von bösartigen Raumforderungen, die eigentlich mit einem Sicherheitsabstand entfernt gehören
- Wundinfektionen
- Kieferbruch
- zurücklassen von Zystenanteilen, was ein wieder auftreten der Zyste zur Folge haben kann
Zum Glück sind solche Komplikationen aufgrund der positiven Entwicklungen in der Medizin der letzten Jahrzehnte, sehr selten geworden. Mehr dazu im Video Zystektomie.