Wir beginnen unsere Geschichte ganz an unserem Anfang, mit ganz, meinen wir ganz. Wir ersparen Ihnen die Details des Aktes, in der Animation sehen Sie eine Kurzversion im fortgeschrittenen Stadium. Nach der Befruchtung beginnt sich aus dem männlichen Spermium und der weiblichen Eizelle ein Zellhaufen zu bilden – die Morula. Im Zellhaufen beginnen sich die einzelnen Zellen zu gruppieren, dadurch entstehen zwei Zellteppiche, nennen wir sie Ektoderm und Entoderm. Aus dem Ektoderm Zellteppich bildet sich ein dritter Zellteppich, dass Mesoderm. Zu Beginn sind wir also ein Zellhaufen bestehend aus drei Zellteppichen, dem Ektoderm, dem Mesoderm und dem Entoderm. Für die Interessierten unter Ihnen, aus dem Ektoderm entwickelt sich das Hirn, Auge, Rückenmark, peripheres Nervensystem, Nägel, Haut und Haare – ach und auch Zähne. Aus dem Mesoderm entwickeln sich Knochen, Haut, Muskeln, Harnorgane, Verdauungsorgane, Blut und Blutgefäße – also auch Zähne, aus dem Entoderm entwickeln sich die Lunge, Tonsillen, Schilddrüse, Leber, Bauchspeicheldrüse Teile von Harnblase und Innenohr. Wir überspringen jetzt ein paar Schritte und befinden uns beim Embryo. In seinen bindegewebig angelegten Kiefern entwickeln sich aus Ekto- und Mesodermalzellen die sogenannten Zahnleisten. Diese Zahnleisten schnüren sich ab und es entstehen Zahnknospen. Aus den Zahnknospen werden später unsere Zähne. Wenn Sie sich an den Anfang erinnern, dann haben sich die ursprünglichen Zellen sehr stark verändert, aus der Eizelle und der Spermiumzelle sind Nierenzellen, Herzzellen, Blutzellen uva. Zellen und dann Organe entstanden. Der Biologe spricht von Zelldifferenzierung und der Embryogenese.
Für Interessierte unter Ihnen, die Molekularbiologie interessierte sich lange Zeit sehr um sogenannte „embryonalen Stammzellen“. Embryonale Stammzellen sind alle Zellen des frühen Embryos. Diese Zellen sind multipotent, das heißt sie können zu jeder beliebigen Zelle (Herzzelle, Nervenzelle, Muskelzelle, usw.) differenzieren. Im Laufe der weiter ablaufenden Zellteilung und der damit zunehmenden Spezialisierung verlieren die Zellen nämlich zunehmend die Fähigkeit sich in alle möglichen Zelltypen zu entwickeln.
Zellen differenzieren also mehr und mehr bis sie schließlich nur noch ganz bestimmte Aufgaben erfüllen – die Herzzelle z.B. zieht sich dauernd zusammen, im Zellverbund ergibt sich daraus der Herzschlag. Lange Zeit glaubte man, dass beim Erwachsenen nur noch ausdifferenzierte Zellen vorhanden wären. Deshalb war man lange Zeit so auf embryonale Stammzellen besessen, denn die konnten sich noch zu allen möglichen Zelltypen entwickeln. Die Idee war, dass man aus solch sogenannten „multipotenten“ Zellen wieder neue Organe züchtet und so vielen hausgemachten Krankheiten Herr wird. Hausgemacht – im Klartext bedeutet das, wir können in den Industrieländern ruhig weiter unkontrollierten Konsum betreiben, denn wir bekommen ja eh eine neue Leber/Niere.
Später fand man heraus, dass einige Zellen beim Erwachsenen sehr wohl die Fähigkeit haben sich zu „Vorfahrzellen“ zurück zu differenzieren. Man bezeichnet diese Zellen als adulte Stammzellen. Nun verlassen wir die globalen Probleme und wenden uns den Zahnanomalien zu. Sie sehen z.B. hier was passiert, wenn Störungen im Ektoderm auftreten, eine sogenannte Dentinstörung. Seltener sind angeborene isolierte Defekte, wie z.B. hier – eine Zahnverwachsung. Nicht immer müssen die Zahnanomalien angeboren sein. Angeborene Zahnanomalien kommen selten vor und zudem sind meistens alle, oder die Mehrzahl der Zähne betroffen! Kommt es zu einem Schaden in der Zahnleiste, dann sind nicht nur die Backenzähne betroffen! Wieso unsere Zähne also nur auf der Seite „schlecht“ sind, muss also eine andere Ursache haben, denn Ihre Füllungen haben Sie vermutlich hauptsächlich auf den Seitzähnen.
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Darunter versteht man alle Arten von angeborenen Fehlbildungen der Zahnanlage.