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Eine Wurzelbehandlung muss durchgeführt werden, wenn der Zahnnerv – lateinisch die Pulpa -abgestorben und/oder infiziert ist, Sie als Patient können Schmerzen gehabt haben, haben oder beschwerdefrei sein.

Die Ursachen für das absterben der Pulpa sind z.B. tiefe Karies, starke Hitze beim Beschleifen des Zahnes und/oder verwendete Chemikalien beim Zahnarzt (z.B. weiße Füllungen – sogenannte Composite). Der in der Mundart genannte „tote“ Zahn kann jederzeit zu akuten, ja sogar lebensbedrohlichen Zuständen führen, denn das abgestorbene Zahnnervengewebe kann akute Entzündungen – sogenannte Abszesse verursachen. Ziel der Wurzelbehandlungen ist es, das zerstörte und manchmal auch mit Bakterien infizierte Gewebe aus dem Zahninneren vollständig zu entfernen, damit sich die Entzündung also nicht weiter in den Knochen ausbreiten kann, denn der Zahn ist mit vielen Kanälchen an der Wurzelspitze mit dem Knochen verbunden. Da eine komplette Säuberung des Zahninneren nie zu 100% gelingt, versucht man die „Zahnhöhle“ mit einer Masse dicht zu verschließen, damit eventuell zurückgebliebene Bakterien keinen Lebensraum mehr haben um sich zu vermehren.
Das heißt absolute Sauberkeit und steriles Arbeiten ist die Voraussetzung für eine Wurzelbehandlung, um dies im Mund zu ermöglichen muss unbedingt mit einem Kofferdam gearbeitet werden, denn nur so wird Speichel vom Zahninneren ferngehalten. Im Speichel sind viele verschiedene Bakterien, die den Erfolg der Wurzelbehandlung gefährden würden. Sie sehen einen Kofferdamm, der den Zahn vor Zunge, den anderen Zähnen, Speichel und Blut ab isoliert.
Zudem ist es wichtig mit sterilen Instrumenten zu arbeiten und einer Wurzelbehandlungsbox, die steril eingepackt ist – diese wird unmittelbar vor der Behandlung geöffnet. Die verschiedenen Instrumente sind fein säuberlich sortiert. Meistens aber, wird mit unsterilen Instrumenten gearbeitet. Die Instrumente werden offen in einfachen Schaumgummi Halterungen gelagert.
Mithilfe der sterilen Instrumente beginnt der Zahnarzt das Innere des Zahnes auszuräumen und zu säubern, dazwischen wird immer wieder mit speziellen Lösungen gespült um Zahnspänne, Zellreste und Bakterien zu entfernen.
Wichtig ist, dass alle Kanäle aufgearbeitet werden, die meisten Zähne haben mehrere Kanäle, drei in diesem Bild, in einem steckt das Instrument. Der genaue Zahnarzt arbeitet deshalb immer mit einer Vergrößerung – Lupenbrille oder einem Mikroskop.
Der Zahnkanal muss bis zur Wurzelspitze aufgearbeitet werden, hierfür wird die Wurzellänge mittels Röntgen und Meßhilfen ermittelt. Denn nur ein gut aufgearbeiteter und abgefüllter Zahn bis hin zur Wurzelspitze ist auf Dauer erhaltbar.
Wenn der Zahn stinkt, Schmerzen bestehen, oder es aus dem inneren stark blutet, dann darf keine endgültige Füllung des Zahninneren erfolgen. In solchen Fällen wird ein Medikament – hier die gelbe Paste – ein rotiert und der Zahn für einige Tage dicht verschlossen.
Das provisorische Verschlussmaterial muss aber unbedingt Speicheldicht halten – hier im Bild die graue Masse – diese hält ca. 1 Woche dicht, spätestens da muss wieder eine Sitzung erfolgen, denn sonst dringen Bakterien aus dem Speichel in das Zahninnere ein und die ganze vorige Prozedur war sinnlos.
Ist das Zahninnere nun sauber und der Zahn bereitet auch sonst keine Beschwerden, dann wird mit einer speziellen Masse das Innere des Zahnes dicht versiegelt, auch von oben her – also vom Zugang, sollte der Zahn dicht verschlossen werden, denn nur so wird gewährleistet, dass keine Bakterien mehr eindringen können. Solch ein Zahn kann ein Leben lang gute Dienste leisten. Schlecht wurzelbehandelte Zähne können auch nach Jahren Beschwerden bereiten – z.B. eine akute Knochenentzündung, oder ein Abszess verursachen. Eine Wurzelspitzenresektion und/oder Extraktion ist dann die Folge.

Eine Alternative zur Wurzelbehandlung gibt es keine, allenfalls die Zahnextraktion, Vorbeugung ist die beste Alternative!

Risiken der Wurzelbehandlung sind

  • abbrechen von Wurzelkanalinstrumenten
  • übersehen von Kanälen
  • Perforation des Kanals, der Zahnkrone
  • Überinstrumentierung mit den jeweilig möglichen Folgen wie z.B. Kieferhöhlenentzündung