Zähne knirschen, im lateinischen Bruxismus bezeichnet, ist ein meistens während wir schlafen unwillkürlicher Akt.
Stress wird vom Menschen unterschiedlich abgebaut, erfolgt der Abbau über den Kauapparat dann spricht man vom Bruxismus. Mit Stress meinen wird den sogenannten Distress.
Eustress hingegen führt selten zu Spannungen die unbewusst abgebaut werden. Der Unterschied zwischen Eustress und Distress lässt sich am einfachsten an einer kleinen Geschichte illustrieren. Der Hase wird vom Fuchs gejagt, der Fuchs ist im Eustress, er denkt sich – toll wenn ich gewinne habe ich eine gute Mahlzeit. Der Hase ist im Distress, denn es geht um sein Leben.
Viele Menschen bauen Distress unbewusst in der Nacht über Ihren Kauapparat ab – Sie knirschen. Selber merken Sie das kaum, manche geben am Morgen Kaumuskelbeschwerden an, wie ein Muskelkater. Bruxismus in der Jugend kann zu Kiefergelenksbeschwerden im Erwachsenen Alter führen, deshalb ist es wichtig sogenannte jugendliche Presser zu erkennen und z.B. mit einer Psychotherapie in der Jugend zu therapieren. Bei Kindern selbst ist Zähneknirschen normal und muss in der Regel nicht therapiert werden.
An sich ist der Stressabbau über den Kauapparat nichts schlechtes, das Problem dabei ist aber, dass die Zähne und auch der Kauapparat durch das jahrelange Knirschen geschädigt werden. Im Bild sehen Sie, wie der Zahnschmelz der Zähne durch Knirschen wegradiert wurde, die Zähne werden dadurch immer kürzer. Zudem können Kiefergelenksprobleme, Ohrenschmerzen, parodontalen Schäden und Gesichtsschmerzen auftreten.
Die zahnärztliche Therapie ist meist eine nur symptomatische Therapie, z.B. das Tragen einer Nachtschienen, sogenannte Bruxierschiene. Dadurch wird die Abnützung der Zähne verlangsamt, Allgemeine Schlafhygiene, also keine späte Nahrungsaufnahme, kein Alkohol, kein Nikotin und/oder Koffein vor dem Schlafengehen fördert einen gesunden Durchschlaf, kann aber das Knirschen nicht verhindern. Manchmal hilft eben eine psychotherapeutische Behandlung die Bruxierphasen zu verkürzen, viele Patienten lernen dabei mit dem Knirschen sehr gut umzugehen. Immer wenn es mal im Privatleben und/oder Job nicht so rund läuft, dann wird vor dem Schlafgehen vom Betroffen selbstständig die Schiene eingelegt.
Abgeschliffene Zähne aufzubauen macht bei Bruxierpatienten nur in Kombination mit einer Knirsch Schiene Sinn, denn ohne der Schiene werden Zähne und Zahnersatz wieder abgeschliffen.