Veneer ist eine hauchdünne, lichtdurchlässige Keramikschale für die Zähne, die mit Spezialkleber auf die Zahnoberfläche – vor allem von Frontzähnen aufgebracht wird.
Die hauchdünne Haftschale besteht aus Keramik, mit Veneers können auch leichte Zahnfehlstellungen, Zahnlücken, unbefriedigende Zahnfarben und lokale Verfärbungen korrigiert werden. Durch Veneers erhalten die sichtbaren Oberflächen der Zähne ein optimiertes Aussehen, und auch die Zahnfarbe wird bei diesem Verfahren individuell korrigiert. Am Beginn steht eine Planungsphase – häufig ein sogenanntes WaxUp. Bei der eigentlichen Präparation wird zuerst ein Faden gelegt, damit das Zahnfleisch nicht durch den Diamtbohrer beim Beschliff verletzt wird. Ein zurückweichen des Zahnfleisches wäre die Folge, zudem erhält man nur so schöne Präparationsgrenzen beim Zahnabdruck. Je nach Bedarf wird eine dünne Schicht (0,3-1,0mm) vom Zahnschmelz abgetragen. Diese Präparation erfolgt nach den anatomischen Gegebenheiten mit dem Ziel, ein optimales kosmetisches und haltbares Ergebnis zu erzielen. Spezielle Tiefemarkierungen zeigen dem Zahnarzt wie tief er präparieren soll.
Am Ende der Präparation erfolgt der Zahnabdruck und die Bißnahme. Die provisorische Versorgung erfolgt mit Kunststoffveneers, diese werden unmittelbar nach dem Abdruck angefertigt. In eine Vorabformung – diese wurde vor dem Beschliff angefertigt – deshalb Vorabformung, wird Kunststoff eingebracht und über die beschliffenen Zähne gestülpt. Nach dem aushärten wird das Provisorium anprobiert und fein ausgearbeitet und schließlich im Mund des Patienten befestigt. Nun bestimmt man noch die Farbe und schickt die Arbeit zum Techniker – dieser benötigt ca. 1 Woche für die Herstellung der eigentlichen Veneers.
Eine Woche ist vergangen, die Kunststoffprovisorien werden abgenommen und die Zähne werden mit einer Bürste gereinigt. Nach der Anprobe der Veneers erfolgt die Klebeprozedur. Hier gibt es die größten Qualitätsunterschiede – nicht alle am Markt befindlichen Kleber, sind die für die Befestigung von Veneers geeignet. Zuerst wird jegliche Blutung vorsichtig mit dem Kauter gestoppt – sauberes Arbeiten ist beim Klebevorgang extrem wichtig – also kein Speichel und kein Blut. Der Zahnschmelz wird geätzt und die Oberfläche mit verschiedenen Klebemitteln behandelt. Zuletzt erfolgt das Einsetzten der Veneers. Überschüsse müssen penibel entfernt werden, da es ansonsten zu einer Entzündung des Zahnfleisches kommt, zudem muss gründlich poliert werden, denn an rauen Oberflächen kommt es zu einer schnellen Plaquebesiedelung – Karies wäre dann die Folge. Das Zahnfleisch wird zwar kurz gereizt, heilt aber schnell wieder ab.
Wie viel und ob überhaupt von der Zahnsubstanz etwas entfernt werden muss, hängt von Ihrer Zahnstellung, Ihren vorhandenen Füllungen und Ihrer Zahnfarbe ab. In der modernen Zahnheilkunde können Zähne durch solche minimalinvasive Eingriffe korrigiert werden, Kronenbeschliffe sind nur mehr selten nötig – solch ästhetisch hoch anspruchsvolle Arbeiten erfordern aber ein gut eingespieltes Team (ZA, Techniker und Assistentinnen).
Die Alternative zu Keramik Veneers wären z.B. Kunststoffaufbauten, diese sind billiger, verfärben aber und müssen daher alle paar Jahre gewechselt werden. Möchte man nur die Zahnstellung korrigieren, dann wäre eine Zahnspange eine Alternative, geht es um die Zahnfarbe, dann sollte man auch an ein Bleaching als Alternative denken.
Die speziellen Risiken beim Veneerbeschliff gleichen dem Zahnbeschliff allgemein, z.B.
- akute Zahnnervenentzündung aufgrund zu viel Hitze, was eine Wurzelbehandlung zur Folge haben kann
- Verletzung von Nachbarzähnen, Zahnfleisch, Wangen, Lippen mit den jeweiligen Folgen
Was tun wenn die Veneers zu bauchig geworden sind – das erfahren Sie im Video!