Der Begriff Steril bedeutet keimfrei, d. h. frei von Krankheitserregern.
Mit Sterilisation (auch: Sterilisierung) bezeichnet man Verfahren, durch die, die Materialien und Gegenstände von lebenden Mikroorganismen befreit werden. Bei der Sterilisation eines Produktes werden alle enthaltenen Mikroorganismen und deren Sporen im Idealfall abgetötet, sowie Viren, Prionen (infektiöse Proteine), Plasmide und andere DNA-Fragmente zerstört. Damit ist ein sterilisiertes Produkt nicht infektiös, d.h. Sie können sich nicht infizieren.
Die Dampfsterilisation (Erhitzen im Autoklav) ist das Standardverfahren in den meisten Zahnarztordinationen und Krankenhäusern. Das Sterilisiergut wird eine bestimmte Zeit, mit einer gewissen Temperatur und Überdruck behandelt. Zur Zerstörung von Prionen sollte das Sterilgut 18 Minuten auf 134 °C bei 3 bar erhitzt werden. Die Luft im Inneren des Autoklaven sollte dabei vollständig durch gesättigten Wasserdampf ersetzt werden.
Dies ist nur bei den sogenannten Klasse B Sterilisatoren gewährleistet, denn diese bauen vor dem Sterilisationsvorgang im Inneren ein Vakuum auf, sprich die Luft wird zuerst abgesaugt und dann durch Wasserdampf ersetzt. Nur so ist gewährleistet, dass das Sterilgut von allen Seiten mit gesättigtem Wasserdampf umgeben ist – eine wichtige Voraussetzung beim Sterilisiervorgang. Fragen Sie Ihren Arzt nach Klasse B Sterilisatoren, diese sind leider nicht die Regel, wenn der Behandler keinen hat, dann empfehlen wir Ihnen sich keine Behandlungen machen zu lassen, denn die Arbeitsinstrumente sind nicht steril!
Nach dem Sterilisationsvorgang werden die Container aus dem Autoklaven entnommen, die Operationsinstrumente sind so für den nächsten Einsatz vorbereitet. Im Bild sehen Sie einen Operationscontainer indem die Instrumente fein säuberlich gelagert sind. In Ordinationen werden meistens keine Operationscontainer verwendet. Die Sterilitätskette wird beim ausräumen der Autoklaven sobald die Instrumente mit den Fingern berührt werden somit unterbrochen. Manchmal werden die Instrumente in spezielle Papier Folien eingeschweißt, dadurch sind die Instrumente für kurze Zeit steril lagerbar. Jedoch darf die Verpackung nicht beschädigt werden, sonst ist das Instrument wiederum unsteril!
Sterile Instrumente alleine nützen nichts, wenn man unsterile Abdeckungen verwendet – auch hier existieren Unterschiede in der Handhabung. Einwandfrei und sicher ist die Verwendung von Einmalartikel – diese werden vom Hersteller durch Strahlen sterilisiert und sind somit keimfrei. Sie sehen, wie vor der Operation eine sterile Einmalabdeckung als Unterlage aufgebreitet wird, darauf werden dann die sterilen Instrumente sortiert.
Häufig werden anstelle von Einmalartikel waschbare Leinentücher verwendet, manchmal werden diese im Autoklaven sterilisiert, in manchen Ordinationen auch nicht. So oder so, die Tücher sind unsteril, denn selbst im Autoklaven werden die Tücher nicht ordentlich entkeimt.
Wie erfahren Sie nun ob Sie gut oder schlecht aufgehoben sind bei Ihrem Zahnarzt in puncto Hygiene? Fragen Sie einfach Ihren Arzt ruhig nach den Hygiene Richtlinien, ein gewissenhafter Behandler wird Ihnen gerne Auskunft darüber geben, einer, der Lücken in seinem System hat, wird nicht so bereitwillig Informationen hergeben! Fragen Sie nach Sterilisationsprotokollen, Klasse B Sterilisator, Lagerungscontainer, Einmalabdeckung und Thermodesinfektor! Mehr dazu im Video Hygiene Arztpraxis.