Die Nasennebenhöhlenentzündung (lat. Sinusitis) kann akut oder chronisch auftreten.
Man spricht von einer akuten- oder chronischen Sinusitis. Die Nasennebenhöhlen bilden ein Höhlensystem in unserem Schädel, rund um die Nase. Durch kleine Gänge sind die Nebenhöhlen über die Nasenhöhle miteinander verbunden. Man unterscheidet die Kieferhöhlen, die Stirnhöhlen, die Keilbeinhöhlen und die Siebbeinzellen – mehr dazu im Beitrag Nasennebenhöhlen. Eine Entzündung der Schleimhäute kann aufgrund verschiedener Ursachen entstehen, grob können die Ursachen in drei große Bereiche eingeteilt werden. Rhinogene, exogene und endogene Ursachen, durch Beispiele sollen Ihnen die einzelnen Mechanismen erklärt werden.
Rhinogene Ursachen bedeutet, der Grund liegt in der Nase selbst, so kann es z.B. aufgrund angeborener Fehlbildungen, oder nach einem Nasenbruch, zu Luftverwirbelungen beim Atmen in unserer Nase kommen. Diese Luftwirbel lassen sich gut mit einem Föhn vergleichen, so können solche Luftwirbel gewisse Bereiche der Schleimhaut mehr belasten, die Schleimhaut läuft Gefahr auszutrocknen und schwillt an. Geschieht dieser Prozesse in der Nähe eines Verbindungstunnels, dann wird der Abfluss aus der entsprechenden Nebenhöhle gestört, es kommt zum Sekretrückstau und schließlich zur Sinusitis.
Unter exogene Ursachen fasst man alles Zusammen was von außen kommt. So kann das Einatmen von giftigen Gasen die Nebenhöhlenschleimhaut schädigen, oder aber Pollen bei Allergikern, aber auch bestimmte Medikamente können eine Sinusitis auslösen. Auch sehr abstrakte Ursachen kommen vor, so kann es bei einer Blutinfektion mit Bakterien, z.B. nach einem Unfall, zu einer Streuung der Bakterien über den Blutweg in die Nebenhöhlenschleimhaut kommen – man spricht hier auch von einer hämatogenen Sinusitis.
Häufig wird eine Sinusitis durch den Arzt ausgelöst, so kann eine schlechte Wurzelbehandlung von Oberkieferzähnen zu einer Kieferhöhlenentzündung, einer sogenannten Sinusitis maxillaris, führen. Die Wurzeln der Oberkieferzähne ragen in die Kieferhöhle, eine schlechte Wurzelbehandlung kann so zu einer Reizung der Kieferhöhlenschleimhaut führen.
Endogene Ursachen fassen alles zusammen, was von „innen“ kommt, die Ursache liegt also in uns selbst. Gewisse Autoimmunerkrankungen z.B. können mit einer Sinusitis einhergehen. Häufig trifft man auch Kombinationformen, ein Beispiel wäre: Sie haben schlecht wurzelbehandelte Zähne im Oberkiefer, die Schleimhaut ist zwar gereizt, ihr Körper hält die Entzündung aber in Schacht, Sie merken also kaum etwas. Es kommt aber der Frühling, Polenzeit und Sie sind zudem Allergiker, nun ist die Schleimhaut überfordert, Polen und die andauernde Reizung durch die Zähne führt zu einer akuten Entzündung – eine sogenannte akute Sinusitis. Nach der akuten Phase, Sie haben eine rinnende Nase, Gesichtsschmerzen und können sich allgemein Unwohl fühlen, bildet sich die Schleimhaut um, es entwickelt sich eine sogenannte chronische Sinusitis. Jetzt kann die Erkrankung eine Eigendynamik bekommen, auch wenn die Polenzeit schon wieder vorbei ist.
Das ist ein denkbares Szenario von tausenden Möglichen, durch eine genaue Krankheitsbeschreibung ist es dem Arzt aber meist möglich der Ursache auf den Grund zu kommen und dann die richtige Therapie einzuleiten. Es gehört natürlich immer die Ursache therapiert, z.B. wenn die Ursache schlecht wurzelbehandelte Zähne sind, dann gehören die Wurzelbehandlungen erneuert, daneben können aber unterstützende Maßnahmen getroffen werden – die wären:
- Viel Wasser trinken, so wie Ihre Haut schwitz, schwitz auch Ihre Schleimhaut, dies kurbelt den Selbstreinigungsmechanismus an
- Abschwellende Nasentropfen, dadurch werden die Nebenhöhlen besser durchlüftet und Sekret kann besser abfließen
- Inhalieren, auch dadurch wird der Selbstreinigungsmechanismus angekurbelt
Mehr dazu im Video Sinusitis!