Obturator kommt aus dem lateinischen und bedeutet „verstopfen“.
In der Medizin wird der Ausdruck „Obturator“ häufig verwendet, in der Zahnheilkunde verwendet man die Bezeichnung „Obturatoren“ für Geräte, die eine Kieferzyste am zuheilen hindern. Die meisten Zysten im Kieferbereich wachsen, solange sie nicht eröffnet werden, von selbst weiter. Dies geschieht über Jahre und ist schmerzlos. Würde man eine große Zyste einfach entfernen, also eine sogenannte Zystektomie durchführen, dann besteht das Risiko, dass benachbarte Zähne mit größter Wahrscheinlichkeit geschädigt werden könnten, man müsste sie dann ebenfalls Wurzelbehandeln.
Um dies zu verhindern erfolgt also eine Zysteneröffnung – Zystostomie. Der Obturator verhindert dann ein neuerliches zuheilen der eröffneten Zyste. Die ganze Prozedur ist vergleichbar mit einem Luftballon bei dem Sie Luft ablassen, die Luftballon Öffnung wird nicht von Ihren Fingern, sondern durch den Obturator offen gehalten! Während der OP wird ein Abdruck genommen, der Techniker kann dann den Obturator anhand des Gipsmodels anfertigen. Zu Desinfektionszwecken wird ein Jodoformstreifen in die eröffnete Zyste eingelegt, dadurch wird die Abheilung der Wundränder beschleunigt und gleichzeitig ein zuheilen der Zyste bis zur Obturator Übergabe verhindert. Sobald der Obturator aufgrund der Zystenabnahme schwerer zum einsetzten ist, muss der Zahnarzt vom Obturator ein wenig Substanz entfernen. Diese Prozedur wiederholt sich so lange, bis die Zyste für eine operative Entfernung geeignet ist. Im Röntgen sehen Sie nun wie nach 6 Monaten die Zyste deutlich geschrumpft ist. Der Nachteil dieser Therapie ist die Therapiedauer, dafür werden aber keine Zähne beschädigt, durch jährliche Röntgen Kontrollen wurzelbehandelter Zähne lassen sich solche Operationen aber vermeiden.