Lieber Herr Dr. Belsky,
ich möchte Sie bitten, den Zahnstatus im OPG kurz einzuschätzen. Besteht irgendwo Handlungsbedarf? Lässt sich einschätzen, mit welcher Wahrscheinlichkeit das an Zahn 27 zu sehende Problem durch einen Verarbeitungsfehler des Keramikinlays entstanden ist?
Leider kann ich das OPG aufgrund der Größenbeschränkung (oder Fehlbedienung meinerseits) nicht hochladen. Ich habe Ihnen dieses deshalb an Ihre email geschickt.
Viele Grüße
Jule
Sehr liebe Jule!
Karies entsteht am häufigsten zwischen den Zähnen, genauer gesagt unter dem sogenannten Kontaktpunkt – also der Bereich, wo die Zähne aneinander treffen. Dort putzt man, wenn man keine Zahnseide oder Munddusche verwendet am schlechtesten und so entsteht dort am häufigsten Karies. Wenn Sie beim 7 genau schauen, dann sehen Sie, dass von dort die kariöse Läsion begonnen hat.
Nun könnte es sein, dass vorher dort keine Karies war und das Inlay also deswegen nicht in den Bereich verlegt wurde, oder aber, es war dort schon Karies und wurde übersehen. Klären kann man das mit dem Röntgen, dass unmittelbar nach dem Keramikinlay gemacht wurde. Wenn ich einen Patienten mit Fissurenkaries habe (Karies kommt von der Kaufläche) und diese ist schon sehr ausgedehnt, dann präpariere ich unter den Kontaktpunkt (Kasten), denn so bewahrt man den Patienten vor der häufigsten Kariesursache.
Der 25 zeigt ebenfalls eine verdächtige Verschattung distal – das könnte Kontaktpunktkaries sein (schlechtes putzen – Ihr Fehler); der 48 zeigt okklusal eine Verschattung – das könnte Fissurkaries sein (Fissurversiegelung zu spät gemacht und/oder nicht drauf hingewiesen und/oder seitens Ihnen nicht gewollt); der 47 zeigt unterhalb des Inlays eine Verschattung, das könnte Sekundärkaries sein (Arztfehler).
“Fehler” ist relativ zu verstehen, es geht mehr darum, dass Sie verstehen, wieso es passieren/kommen kann …
Ich würde auf alle Fälle Bissflügelaufnahmen machen lassen und diese Bereiche genau checken lassen!