Sehr geehrte Herr DDr. Belsky!
Mein Backenzahn 46 wurde vor ca. 30 Jahren wurzelbehandelt (alle 2 Wurzeln) und mit einer Goldkrone mit zwei Stiften versorgt. Mein damaliger ZA (GKK) ist leider seit ca. 5 Jahren in Pension; er hat zwar nicht so modern gearbeitet wie bei Ihnen dargestellt (Kofferdam, Lupenbrille, Panoramaröntgen usw. gab es nicht), aber er war sehr genau und gewissenhaft.
Vor 2 Jahren bekam ich ein Abszess am diesem Zahn und 4 ZÄ, die ich gefragt habe, erklärten mir, der Zahn ist nicht mehr zu retten. Nur eine ZÄ (76 Jahre, arbeitet aus Berufung und Freude am Job), hat mich operiert, das Zahnfleisch geöffnet, den Knochen durchbohrt und den Eiterherd im Knochen direkt unter dem Zahn zischen den Wurzeln ausgeschabt und dann genäht. Nach 1 Jahr fiel die Krone heraus und wurde wieder befestigt und jetzt wurde diese undicht und wieder einzementiert. Eine Woche später bekam ich wieder ein Abszess.
Ich war nun bei einem „modernen“ ZA, der auch implantiert und habe den Zahn ziehen lassen, da man laut ihm nichts mehr machen kann. Er empfiehlt ein Implantat, statt einer Brücke.
Status: Mitte 02/2013 Zahn gezogen – geplant nach Ostern 3D-Röntgen und Planung – 05/2013 Setzen des Implantates.
Nicht länger warten, da sonst zu viel verknöchert bzw. Knochen verloren geht.
Heilkostenplan:“ Camlog-Implantat“, Schrauben-Implantat aus med. Titan Grade 4 (Fa. Alltec) und Vollkeramik-Zirkonoxidkrone semipermanent zementiert bzw. verschraubt. Mich interessiert, wie Ihre Meinung zum Zeitplan und zu dieser Marke?
Mich hat das Video auf Ihrer Hompage überzeugt und ich möchte das „richtige“ Implantat, mit den besten Überlebenschancen. Ich fahre jedoch kurz darauf 1 Wo. auf Urlaub, ist dies ein Risiko? Laut ZA soll bereits im Mai implantiert werden noch vor dem Urlaub.
Der gegenüberliegende Zahn hat eine verblendete Goldkrone. Der pensionierte ZA hat immer gesagt, dass bei einer „harten“ Krone der gegenüberliegende Zahn geschädigt werden kann und im hinteren Bereich nur mit Goldkronen (weich) gearbeitet.
Ausgangslage: Nachbarzahn 45 kleines Goldinlay, Nachbarzahn 48 großes Goldinlay (Zustand?)
Ein ZA, der nicht implantiert, empfiehlt eine Brücke, da beide Nachbarzähne schon“ behandelt“ wurden und meint ein Implantat könnte bei mir problematisch sein (kurze Zähne) und außerdem könnte ich später immer noch ein Implantat machen lassen, wenn die Technologie weiter ist. Meinen Einwand wegen Angst vor einem Schleiftrauma tut er ärgerlich damit ab, dass das Schauermärchen sind und wir uns nicht in Ungarn befinden.
Bitte um Ihre Einschätzung betreffend Brücke versus Implantat und der Marke Camlog.
Mit bestem Dank im Voraus und freundlichen Grüßen
Mary56
Sehr liebe Mary!
Vor ca. 28 Jahren bekam der Zahn 46 eine Wurzelbehandlung und vor 2 Jahren ein Abszess. Der ZA hat gesagt, wenn es nicht weh tut, muss er ihn nicht entfernen. Nach 1 Jahr hat eine andere Zahnärztin eine Zahn-OP gemacht und die Furkation „gereinigt“. Die Krone ist zweimal herausgefallen und wieder eingeklebt worden.
Fragen Sie den ZA ob ein bösartiger Tumor, der nicht weh tut auch belassen werden kann … Ihr Abszess ist also ein Paroproblem und nicht ein Endo Problem wie sich das anhört. Ein Paroproblem könnte z.B. aufgrund einer undichten Krone resultieren. Der Zementspalt wäscht sich aus mit der Zeit und dann fällt neben der Zahnfleischentzündung irgendwann auch die Krone ab. Wenn das Ganze nur neu einzementiert wird, dann beginnt das Spiel wieder von vorn, nebenbei geht aber auch immer etwas vom Zahnstumpf und Knochen verloren. Das ganze kann Schmerzfrei ablaufen, zumal wenn der Zahn Wurzel behandelt ist – mehr dazu:zahnkrone schmerzen – YouTubeB]
Heuer Anfang Februar habe ich den Zahn ziehen lassen, da ich wieder ein Abszess bekam. Ich habe auf einer ausgedruckten Kopie eines Panoramaröntgens vor 4 Jahren nachgesehen, da hatte ich mit dem Zahn 46 noch kein Problem, da sah man auch schon eine Knochensklerose und ebenso unte dem Zahn 35.
Wenn die undichte Krone die Ursache war, dann hätte es gereicht, eine neue anzufertigen, die am Rand dicht abschließt. Somit gebe es keine Zahnfleischentzündungen, keinen Furkationsbefall, keine Kronenlockerungen und keine Bakterienmigration in den Zahnstumpf / Zahnnervinnere …
Was heißt denn Knochensklerose und wie sind die Auswirkungen für meine Zähne?
Irgendwas führt dazu, das der Körper in dem Bereich mit einer vermehrten Knochenbildung reagierte, häufig tut er das wenn z.B. Infektionen vorliegen. Das ist eine Möglichkeit, eine andere – und häufigere Reaktion bei Infektionen – ist die Knochenresorption.
Dass das Knochenangebot für das Implantat (=Konusverbindung) zu wenig ist und nicht bündig abschließt beunruhigt mich schon. Der Implantat-ZA sagt, der Knochen wächst noch nach.
Hätte man noch etwas warten sollen, bis sich der Knochen erholt und aufgebaut hat nach der Entzündung oder Knochenersatzmaterial einsetzen sollen?
Das Röntgen zeigt nicht den klinischen Zustand – vielleicht sah es intra operationem besser aus als am Röntgen – zuwarten und locker bleiben. Vielleicht wollte der ZA auch nur schnell das Implantat setzten – auch eine Möglichkeit, dann nicht ärgern, sondern was daraus lernen – mehr auf Ihr Gefühl hören.
Kann ich den Knochenaufbau irgendwie fördern?
Nein
Wenn der Knochen nicht nachwächst, muss dann die künstliche Wurzel wieder entfernt werden? Was dann?
Dann würde ich das Gebiet die ersten 2-3 Jahre regelmäßig kontrollieren lassen (Kleinbild), wenn es stabil bleibt, dann ist alles gut.
Was bewirkt der Polyp im OK? Muss dieser entfernt werden?
Wenn er nicht dentogen und hämatogen ist, Sie zudem keine Probleme haben, dann kann man das so lassen und vielleicht ab und mal (2-3 Jahre) ein Pano machen, ob da eine Dynamik zu erkennen ist – wenn nicht, dann aus dem Kopf lassen.