Sehr geehrter Herr DDr Belsky,

nach der Recherche im Internet nach ähnlichen Fällen mit Aufbissschmerzen bin ich auf Ihr Forum getroffen und die Hingabe Ihrerseits den Fragestellern gegenüber ist bemerkenswert.

Deshalb würde auch ich Sie gerne um Rat bitten, da ich mich momentan etwas hilflos fühle.

Bei der letzten Routineuntersuchung wurde ein wenig Karies oberhalb eines Backenzahns entfernt und diese Stelle mit einer Kunststofffüllung präpariert. Es handelt sich um den von hinten vorletzten Backenzahn im Unterkiefer, von mir aus gesehen die rechte Seite.(Weisheitszähne bereits gezogen)

Eine Woche nach der Behandlung machte sich eine Temperaturempfindlichkeit bezüglich Kälte bemerkbar, die ich allerdings für nicht weiter beunruhigend hielt, doch einige Tage später spürte ich zusätzlich leichte (Aufbiss-)Schmerzen beim Verzehr harter Speisen. Dieser Schmerzensklimax mündete darin, dass selbst ein etwas knuspriges Brötchen beim Kontakt mit der Füllungsfläche Schmerzen verursachte, sodass ich es vermied auf der rechten Seite zu kauen.
Die Schmerzen treten jedoch nur bei Kontakt auf, ich habe keine Schmerzen, wenn ich nicht esse oder wenn ich ohne Essen die Zähne zusammenbeiße. Auch Berührungen mit bspw. dem Finger sind nicht schmerzhaft.

Die Bohrung war laut Zahnarzt nicht tief und nach nochmaligem Besuch reagierte die Stelle empfindlich auf den Druck mit einem Werkzeug des Zahnarztes. Er versiegelte mir die Stelle um die Füllung, um die Aufbissfläche zu vergrößern. Zusätzlich wurde eine gewisse Substanz über den Zahn gestrichen, sodass ich erst nach einer halben Stunde wieder Essen und Trinken durfte. Die Kälteempfindlichkeit hat sich somit etwas gelegt und tritt nur verspätet auf, wenn ich kaltes Wasser etwas länger in der Nähe des Zahnes lasse, doch die Druckempfindlichkeit hat sich leider nicht verbessert und ich meine, der Zahn wäre fast noch empfindlicher gegenüber leicht knusprigen Speisen geworden.
Sollte sich diese Schmerzempfindlichkeit nicht reduzieren, müsse man die Füllung wieder entfernen und eventuell mit Amalgam füllen, wobei mein Zahnarzt eher Gegner von Amalgam ist. Eine erneute Kunststofffüllung wäre laut ihm ebenfalls nicht sinnvoll.

Zusätzlich:
Mein Zahn hatte zuvor keine andere Füllung.

Leider bin ich etwas um die Substanz meines Zahnes besorgt, da bei Entfernung der Füllung immer wieder etwas Zahnsubstanz verloren geht und man zudem eine Kunststofffüllung schlecht erkennen kann. Ebenfalls ist die Stelle nicht mehr mit dem Auge lokalisierbar, da nun die Versiegelung darüber liegt. So denke ich jedenfalls.

Könnten Sie mir sagen, was es für Alternativen zu einer Amalgam- wie Kunststofffüllung gibt?

Zudem frage ich mich, wie es zu einer derart schmerzhaften Entwicklung kommen kann. Ich habe in diversen Links gelesen, dass Kunststofffüllungen auf der Oberfläche eines Backenzahns unvorteilhaft (nicht kaustabil) wären und dass die Härtung des Stoffs die Oberfläche der Kunstofffüllung verkleinert.
Ein Verwandter von mir hat ebenfalls eine Kunststofffüllung auf dem Backenzahn und keine Probleme. Nun gut, mein Verwandter ist natürlich nicht die Norm 🙂
Zur letzten Behandlung:
– Es wurde kein Kofferdamm benutzt.
– Die Füllung scheint nicht zu hoch zu sein, da durch eine bestimmte papierene Fläche der Abstand oder die Höhe überprüft wurden. Wirklich verifizieren kann ich Ihnen dies jedoch nicht.

Kann ich dem Zahn noch Zeit zur Erholung geben oder würden Sie eher dazu raten, die Füllung sobald wie möglich wieder zu entfernen?

Könnte auch die Härtung der Versiegelung den Zahnnerv irritieren? Ich muss sagen, dass die Strahlung kurzzeitig nicht angenehm war. Nicht schmerzhaft, aber seltsam. Es tut mir leid, ich kann Ihnen dieses Gefühl sehr schlecht beschreiben. Einfach leicht unangenehm.

Und könnten Sie mir sagen, ob diese “kleine” Füllung bereits, drastisch ausgedrückt, das Ende meines Zahnnervs bedeutet, wenn man zu sehr an diesem Zahn “herumschraubt”?

Zudem hätte ich eine Frage, die ich schon immer mal stellen wollte…
Der Zahnschmelz meiner Schneidezähne, oben wie unten, ist jeweils kurz unter “Abissflächen” leicht durchsichtig, d.h. man sieht schwach die Farbe meiner Zunge dadurch. Dies habe ich schon seit Jahren und habe mich immer wieder gefragt, woher diese Durchsichtigkeit rührt. Es ist nur ein ganz kleiner Bereich, der schwach durchsichtig ist.

Ich bedanke mich bei Ihnen für Ihre Zeit und wünsche einen angenehmen Feierabend.

Mit freundlichen Grüßen
Alex89

Belsky Answered question 23. Januar 2012