Alveolitis bedeutet Knochenfachentzündung z.B. nach einer Zahnextraktion.
Diese Komplikation nach einer Zahnentfernung tritt vor allem im Bereich der Seitenzähne des Unterkiefers bei Rauchern auf. Aber auch ein falscher zahnärztlicher Umgang mit der Wunde kann eine Alveolitis verursachen (z.B. das Einlegen eines Jodoformstreifens bei einer normalen Zahnextraktion). Schmerzen treten typischerweise zwei bis vier Tage nach der Extraktion auf, Ursache ist ein Zerfall und/oder Fehlen des Blutgerinnsels.
Um diese Komplikation zu verhindern ist es wichtig, dass der Zahnarzt darauf achtet, dass das Knochenfach voll blutet, Sie sehen wie zwei Zähne gezogen werden. Die Zahnfächer füllen sich nicht sofort mit Blut, deshalb werden die Zahnfächer (die Alveolen) mit einem scharfen Löffel gereinigt und angefrischt. Nun füllt sich das Knochenfach mit Blut.
Das so entstehende Blutgerinnsel schützt die Alveole vor dem Eindringen von Keimen aus der Mundhöhle, bis die Oberfläche der Wunde mit Schleimhaut überwachsen ist. Wird der Patient zudem über die richtigen Verhaltensregel aufgeklärt, dann kann die Alveolitis sehr einfach vermieden werden.
Im Grunde handelt es sich bei der Alveolitis um eine Knochenentzündung, also eine Osteomyelitis und gehört auch so behandelt. Abenteuerliche Behandlungsmethoden wie einlegen von in Medikamente eingetauchten Tamponaden sind obsolet. Die Behandlung besteht in einer chirurgische Anfrischung der Wunde in Lokalanästhesie, somit beseitigt man den infizierten Knochen, anschließend erfolgt dichter Wundverschluss. Eine systemische Antibiotikagabe ist in der Regel nicht angezeigt. Mehr dazu im Video Alveolitis.